Kategorie: Tolkien J.R.R.

Über den Schreibtisch #012 – Neues und Antiquiertes: HdR und Philosophie, Feministische Utopie und Chemie in der SF

Philosophie, Frauen und Chemie – schon eine brisante Mischung
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unächst setzen wir den Weg in Mittelerde fort und sehen uns philosophischen Gedanken ausgesetzt. Dann wird ein Werk zur feministischen Utopieforschung angesprochen und zu guter Letzt lernen wir etwas über Chemie uns Science-Fiction …


Drei Bücher, drei Genre …

Bassham, Gregory / Bronson, Eric – Der Herr der Ringe und die Philosophie, Schlauer werden mit der berühmtesten Saga der Welt, Piper, München (2011), ungekürzte Taschenbuchausgabe, ISBN 9783492259415

Beschreibung: Hobbits, Elben und Orks treffen auf Platon, Aristoteles und Friedrich Nietzsche. In 13 famosen Essays denken 13 Philosophen über den »Herrn der Ringe« nach und entdecken: Die weltberühmte Saga ist eine Schatztruhe für philosophische Gedanken! Kann Frodo trotz der gefährlichen Kräfte des Rings die Macht zu einem guten Zweck ausüben? Finden die Bewohner des Auenlands im einfachen Leben wahres Glück? Denkt Sauron bei seinen finsteren Plänen auch mal an die Umwelt? Die Weisheit von Mittelerde ist verblüffend. Werden Sie schlauer mit der berühmtesten Saga der Welt.

Anmerkung: Es wird in der Regel zwar anerkannt, dass die vertretenen Autoren Kenner der Philosophie sind, aber desgleichen nicht unbedingt von Tolkien. Auch wird gemosert, dass die Übersetzung Wolfgang Krege folgen und nicht die Carroux-Übersetzung verwendet wurde. Egal, es ist interessant zu lesen und ich halte mich an die Aussage: „…(ein) wenig in philosophische Themen reinschnuppern wollen und dies lieber mit Zitaten aus dem HdR als mit den Simpsons tun wollen…“


Hoffman Baruch, Elaine / Rohrlich, Ruby – Weder Arkadien noch Metropolis, Frauen auf der Suche nach ihrer Utopie, Frauenoffensive, München (1986 ), Taschenbuch, ISBN 3881041567

Beschreibung: Wenn Frauen ihre Utopien suchen, schauen sie nicht nur nach vorn in die Zukunft, sondern auch voller Staunen zurück in die Vergangenheit. Denn dort, in fernen Zeiten, die von Historikern gern Vor-Geschichte genannt werden, finden sich Matriarchate, andere Formen des Zusammenlebens, die heute wieder neu erscheinen. Auf die Suche begaben sich in diesem Buch amerikanische Autorinnen und Wissenschaftlerinnen, und sie wurden fündig: So stellt Ruby Rohrlich Kreterinnen und Sumerinnen aus alten Zeiten vor; Diane LeBow entdeckt die Hopi mit ihren Stammestraditionen und matrilinearen Strukturen neu. Aus der jüngsten Vergangenheit lesen wir von Frauengemeinschaften in den USA. Die Gegenwart zeigt Beispiele der Kommunen von Findhorn in Schottland und Twin Oaks in Virginia, USA. Immer bedeutender für die Wirklichkeit und den Alltag von Frauen wird die Sprache: Welche Machtverhältnisse sich darin verbergen und ausdrücken können, wird analysiert. Die Wirkungen neuer Techniken und die Bedeutung der Gentechnologie für Frauen untersucht Jan Zimmerman. Utopien und Science Fiction von Frauen unterscheiden sich deutlich von den Visionen der Männer. Welche Rolle Frauen künftig spielen können, wie sie zu ganzen Personen werden, stellen die verschiedenen Beiträge zu den Visionen von Utopia dar. Frauenutopien malen weder ein altes Arkadien noch ein makabres Metropolis, sondern entwerfen gänzlich neue Möglichkeiten für Menschen.

Anmerkung: Ein gern zitiertes Werk in der feministischen Utopie-Diskussion


Müller, Karsten – Chemie und Science Fiction, Was wir von der Zukunft lernen können, Springer Spektrum, Berlin (2022), broschiert, ISBN 9783662643846

Beschreibung: Dieses Buch soll Studierende (und andere interessierte Laien) anhand von Beispielen aus der Science-Fiction mit viel Spaß an die Chemie heranführen. Die einzelnen Kapitel sind bewusst kurzgehalten, um die Lesbarkeit zu fördern. Das Buch kann vor allem als Begleitlektüre zu den Vorlesungen aus der Chemie und verwandten Disziplinen angewendet werden.

Anmerkung: Fußnoten und Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel sind beim Verlag hier einzusehen


Die letzten Artikel im Blog:


Zur antiquarischen Sichtung wurde eurobuch.com  benutzt und soll euch zeigen, dass es preisgünstige Möglichkeiten gibt ältere Titel zu erstehen. Reguläre Preise beziehen sich in der Regel auf Amazon.de-Angaben. Alle Preisangaben sind Momentaufnahmen zum Zeitpunkt der Erstellung und selbstverständlich völlig unverbindlich. Inhaltsverzeichnisse der einzelnen Bücher sind in der Regel vorhanden und werden bei Anforderung über die Kommentar-Funktion auch gerne zur Verfügung gestellt.

Über den Schreibtisch #011 – Neues und Antiquiertes: Die Wahrheit schreiben – in mehreren Arten …

J. R. R. Tolkien, Stephen King und George Orwell – denkwürdige Bücher
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ieses Mal stehen wieder Bücher im Vordergrund. Zunächst ein etwas denkwürdiges Buch über J. R.R. Tolkien und Homosexualität, dann eine etwas ältere Biografie zu Stephen King und als Abschluss ein Buch zu George Orwell und seiner Entwicklung und Methode seines Erzählens. Alle diese Bücher auf ihre Weise interessant und bemerkenswert …


Als Zusatz gibt’s einen Link zu einem Podcast über Georges Orwell …

Krause, Christoph T. M. (Hrsg.) – Tolkien, Der Archetyp eines sublimierten Homosexuellen, am Beispiel eines Superstars, Tredition, Hamburg (2022), Taschenbuch, ISBN 9783347738300

Beschreibung:
J. J. R. Tolkien ist ein Superstar der Fantasy.

Zu seiner Zeit des angehenden 20. Jahrhunderts, fand Homosexualität in der englischen Gesellschaft nur im Verborgenen statt, wenn überhaupt.
In seiner Universitätszeit in Oxford liebte Tolkien scheinbar einen anderen seines Zirkels, Geoffrey Bache Smith, der jedoch bereits mit 20 Jahren im Ersten Weltkrieg fiel. Obwohl er später eine Familie gründete, blieb diese Liebe immer bestehen. Sich als offen schwul zu outen, hätte damals sein gesellschaftliches Ansehen und später seine Weltkarriere zerstört, dachte er.
Offenbar begann er seine Identität zu sublimieren, indem er in seinen Büchern neue Fantasiewelten und fremdartige Wesen schuf und seinen innersten Gefühlskosmos dorthin verlegte. Hier schien all das möglich, was ihm in seinem realen Leben in aller Offenheit versagt blieb.
Dieses Buch entführt uns in diese sehr persönliche Welt und zeigt an Beispielen aus seinem Werk, aber auch an Schicksalen anderer Menschen auf, wie schwer es queeren Menschen selbst heute noch fällt, ihr ureigenes „Anderssein“ frei und ohne Angst vor Diskriminierung zu leben.

Anmerkung: Man ist es ja schon gewohnt, dass (Neu-)Rechte und rechtsextreme Gruppen J. R. R. Tolkien vereinnahmen und für ihre Zwecke missbrauchen. Das mindeste, dass man diesem Buch vorwerfen kann, ist der Versuch Geld damit zu machen.

…Teil 1 ist eine Sammlung von Artikeln anderer Autoren (oder aus Wikipedia! Ich fasse es nicht!), von denen einer scheinbar sogar 2x in verschiedenen Fassungen (?) abgedruckt ist (hat wohl noch Seiten gebraucht) Teil 2 ist scheinbar ein Auszug aus einem anderen Buch des Autors über das Thema Homosexualität, also nix neues und nicht notwendigerweise mit Bezug zu Tolkien, Teil 3 analysiert Szenen aus einem Film und Teil 4 beschäftigt sich allgemein mit queeren Menschen, aber halt weit weg von Tolkien. …

Quelle: tolkienforum.de / beadoleoma, Glob.Mod.

Es hat sehr wenig Substanz, verbreitet WIKIPEDIA-Wissen und hat mit Tolkien(-forschung) kaum bis nichts zu tun. Der einzige Grund es zu kaufen wäre, das Buch als (abschreckendes) Beispiel für Vereinnahmung aufzubewahren …


Beahm, George – Stephen King, Leben und Werk, Bastei-Lübbe, Bergisch-Gladbach (1995), Allgemeine Reihe 13635, Taschenbuch, ISBN 9783404136353
Beschreibung:

Das ins Deutsche übersetzte Buch Stephen King – Leben und Werk (Originaltitel: The Stephen King Story) aus dem Jahr 1992 ist eine Biographie, welche Kings Leben und die Entstehungsgeschichten seiner Werke chronologisch nacherzählt und einen Überblick gibt über alle Werke bis einschließlich Dolores. …

Quelle: WIKIPEDIA#George Beahm

Anmerkung: Ein gerne zitiertes Werk – natürlich schon mit Nostalgie-Faktor. Nicht desto Trotz gehört es in eine gut sortierte King-Sammlung. Mit drei „Einleitungen“ von Michael R. Collings „Dunkle Gedanken“, Georg Beam „Der Erfolgsautor Stephen King“ und Christopher Chesley „Der Spieler“. Einem Nachwort von Carroll F. Terrell: „Eine Anekdote über Stephen King“ und einem umfangreichen Anhang.


Angeloch, Dominic – Die Wahrheit schreiben, George Orwell: Entwicklung und Methode seines Erzählens, Edition Tiamat, Berlin (2022), Taschenbuch, ISBN 9783893202850

Beschreibung: George Orwell wurde mit Farm der Tiere und 1984 einer der weltweit bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Zuvor jedoch war er in Burma Polizeibeamter zur Zeit der britischen Kolonialherrschaft, erfuhr die soziale Realität von Armut, Obdachlosigkeit und lausig bezahlter Arbeit am unteren Ende der Gesellschaft am eigenen Leib und kämpfte als Freiwilliger auf Seiten der Republikaner gegen die Franco-Faschisten im Spanischen Bürgerkrieg. Orwell schuf eine neue Form von Literatur, die in der eigenen Erfahrung und ihrer konkreten Betrachtung gründet. Programm, Formgesetz und Inhalt dieser Literatur ist die Suche nach einem wahren Ausdruck für das Gesehene und Erlebte. Orwells Romane, Erzählungen und Essays stellen Wirklichkeit scharf umrissen dar, entfalten eine (Ideologie-)Kritik von Wahrnehmung und Welt, geben zugleich aber auch die Mittel an die Hand, diese Kritik selbst zu leisten und ermöglichen es, uns zuzusehen, worin wir sind. Das Buch erkundet Entwicklung und Methode von Orwells Schreiben im Detail und zeigt, warum sein Werk von universaler Bedeutung war, ist und bleiben wird.

Zusatz: Dominik Angeloch über George Orwell in der langen Nacht von Deutschlandfunk Kultur. … , Pfister, Eva · 26. August 2023, 00:05 Uhr, 153:17 Minuten

Anmerkung: Sowohl das Buch, als auch der Podcast, sind sehr interessant. Es vertieft die Biografien, welche ich gelesen habe …


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Über den Schreibtisch #010 – Neues und Antiquiertes: Von Tolkien genug, Horror und Hässlichkeit/Schönheit und Inklings-Newsletter ?

Zu und über Tolkien?, Inklings-News und Horror in Hollywood
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aben wir von Tolkien schon die Nase voll? Diese Frage stellt Frank Weinreich – Die Hässlichkeit und die Schönheit Hollywoods im Horror? – Neuigkeiten von den Inklings-News …


Wieder drei Texte aus dem Internet-Universum …

Wagner, Silvan – Der Horror der eigenen Hässlichkeit und die Schönheit Hollywoods, Kontingenzverarbeitung in Vanilla Sky (2001) durch die
Zitation des Horrors, in: Van Bebber, Jörg [Hg.] – Dawn of an evil Millennium. Horror/Kultur im neuen Jahrtausend, Büchner, Darmstadt (2011), ISBN 9783941310223, Seite 76-81

Beschreibung: Amokläufe, Terroranschläge, Vergeltungskriege, Umweltkatastrophen und globale Seuchen: Seit Beginn des neuen Jahrtausends scheint ein Schreckensszenario das nächste zu jagen. In der Alltagsberichterstattung der omnipräsenten Massenmedien werden diese grauenvollen Ereignisse zu einer apokalyptischen Horrorgeschichte umgedeutet und ein Klima der Angst erzeugt.

Die Sphäre der Kultur(industrie) bleibt von den breit geführten Angstdiskursen nicht unberührt: Horror hat Hochkonjunktur, egal ob in Film oder Fernsehen, Literatur oder Comic, Rockmusik oder Videogame. Beste Voraussetzungen also für ein »böses Millennium«, ein Zeitalter voller Schrecken.

In Dawn of an Evil Millennium widmen sich 92 Beiträge den Phänomenen des jüngsten Horrors, von Silent Hill und Resident Evil über True Blood und Dead Set bis hin zu The Walking Dead, den Hostel-Filmen und Saw 3D. Das weite Spektrum kulturwissenschaftlicher Ansätze kommt zur Anwendung, um die Vielfalt der neuen Horrorwelle in aller Prägnanz zu analysieren.

Download: academia.edu am 18. Jänner 2024

Anmerkung: Das Buch ist in Print vergriffen, als ePDF aber noch erhältlich

 


Cullmann, Carsten / Hecke, Marthe-Siobhán (Hrsg.) – Inklings Newsletter, Nr. 10 und Nr. 11, Inklings-Gesellschaft für Literatur und Ästhetik e.V., o.A. (2023), _Reihe_, PDF, ohne ISBN

Beschreibung:

FürNr. 10 –

…mit dem insgesamt zehnten Newsletter können wir nun auf ein Jahr Herausgabeschaft seit der Übernahme von Maria Fleischhack zurückblicken. Die Phantastik ist quicklebendig, und wir zum Glück auch. Vom 29. April bis 1. Mai fand das Inklings-Symposium „Dem Tode zum Trotz: Unsterblichkeit und Wiedergeburt in der Phantastik“ in Magdeburg statt. Neben den 22 Vortragenden besuchte auch ein breites Publikum unsere Konferenz. Als Ehrengast berichtete Owen A. Barfield über das Leben und Werk seines Großvaters, des „first and last Inkling“. Da Carsten umfänglich in der Organisation eingespannt war und Marthe leider nicht teilnehmen konnte, muss dieser Newsletter ohne Konferenzbericht auskommen. …

Für Nr. 11 –

…seit der letzten Ausgabe ist der Newsletter zweistellig, wir läuten jetzt also sozusagen unsere Teenager-Ausgaben ein. Wie das in dieser Zeit der Veränderung so ist, haben uns seit der letzten Ausgabe einige Studierende verlassen, die, mit Erwerb des Abschlusses, ihre Zeit anderen Dingen widmen. Wir danken Euch herzlich und wünschen Euch alles Gute. Für „Nachwuchs“ ist bereits gesorgt. Nichtsdestoweniger ist es uns gelungen, auch für diesen Newsletter wieder zehn Rezensionen zu versammeln, die Ihnen und Euch vielleicht noch als letzte Inspiration für die anstehenden Weihnachtsbesorgungen dienen können. Wir müssen an dieser Stelle, in guter alter Tradition, unseren Rezensent*innen herzlich danken, ohne deren fleißige Bereitschaft, sich unserem kritischen Blick auf ihre Texte zu unterziehen, es diesen Newsletter nicht geben würde. …

Download: Inklings-Newsletter am 18. Jänner 2024, derzeit Newsletter 1-11 vorhanden


Weinreich, Feank, el al. – Wurde zu Tolkien noch nicht genug gesagt?, Zeitschrift für Fantastikforschung 11.1, o. A. (2024), Download, ohne ISBN

Beschreibung: 2023 ist das Jahr, in dem sich der Todestag von J. R. R. Tolkien zum fünfzigsten Mal jährt. Das Gedenken an einen Autor, dessen Einfluss ein ganzes Genre in beispielloser Weise dominiert und damit eine ebenso beispiellose Menge an Studien und Forschungsliteratur hervorgebracht hat, ist ein Anlass, darüber nachzudenken, ob die zu beobachtende Konzentration auf einen Autor und sein Werk vielleicht überzogen ist. Das wirft die Frage auf, ob es nicht besser wäre, wenn sich die Beschäftigung mit der Phantastik im Besonderen und dem Phantastischen im Allgemeinen in gewisser Weise von der Tolkien-Forschung lösen würde.

Download: zff.openlibhums.org am 1. Februar 2024

Anmerkung: Ein sehr interessanter Artikel. Frank Weinreich, Thomas Honegger,  Mariana Rios Maldonado,  Friedhelm Schneidewind,  Rev. Tom Emanuel,  Thomas  Fornet-Ponse beantworten hier die im Eingang gestellte Frage aus ihrer Sicht. Besonders hervorheben möchte ich die Aufforderung dazu von Marianna Rios Maldonado: „…Rassismus sowie der Art und Weise, wie Tolkien heute noch gelesen wird, problematisieren: Von wem geht das Interesse für Tolkien aus und welche Absichten stehen dahinter? Ich beziehe mich hier konkret auf die Art und Weise, wie rechtsextreme, weiß-suprematistische Gruppen und Bewegungen in Ländern wie Italien, den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich ihre Interpretationen von Tolkiens Texten instrumentalisiert haben, um ihre Weltanschauung zu verbreiten und mehr Anhänger für ihre Sache zu gewinnen. Dies ist nichts Neues und geht bis auf die Jahre unmittelbar nach der Veröffentlichung von The Lord of the Rings zurück. Die akademische Welt und breitere Kreise des Fandoms müssen diese Erscheinungen als das erkennen, was sie sind, nämlich ebenfalls als Teil der Geschichte der Tolkien-Leserschaft. Wenn wir keine entscheidende, nuancierte Diskussion darüber führen, wie Tolkiens literarisches Werk weiterhin von der rechtsextremen Ideologie (vor allem im Internet) als Waffe eingesetzt wird, und wir dann auch noch mit der Tolkien-Forschung Schluss machen, geben wir der aktuellen Welle des Faschismus nach, die durch die Vereinnahmung kultureller Produkte, die ihren Zwecken und Bedürfnissen dienen, weiter an Schwung gewinnt. Wenn sich die Tolkien-Forschung auf ausgetretene Pfade beschränkt, anstatt neue und innovative Lesarten zu fördern, die stets von Neuem zeigen, wie Tolkiens Texte zwar Teil und Spiegelbild unterdrückerischer Machtstrukturen sind, aber auch in der Lage sind, ihnen zu trotzen oder zu entkommen, dann lassen wir die Tolkien-Forschung im Stich. Insbesondere lassen wir Leserinnen und Fans aus marginalisierten Gemeinschaften im Stich, die in Mittelerde Freude und ein Gefühl der Zugehörigkeit gefunden haben.…“ Quelle: Artikel


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Über den Schreibtisch #009 – Neues und Antiquiertes: Abschlussarbeiten und Essay als Downloads

Star Trek und Nationalsozialismus und Sex und Königtum bei Tolkien
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as lässt schon aufhorchen. Die Themen sind heiß und finden sich gut zugänglich im Internet …


Meine Sammlung ist gewachsen um:

Mahn, Jan Dirk – Nationalsozialistische Propagandafilmästhetik in Gene Roddenberrys Star Trek Universum, Universität Wien, Wien (2012), Diplomarbeit, ohne ISBN

Beschreibung: Das Phänomen der Star Trek Serie ist einmalig in der Fernsehgeschichte. Keine andere Serie hat es geschafft, eine so facettenreiche und medienübergreifende Fülle an Material hervorzubringen, die sich mit sämtlichen Themenbereichen der Serien und Kinofilmen auseinandersetzt. Es ist ein wahres Star Trek Universum entstanden, das weit über die formale Ebene seiner Existenz als Bild hinausreicht. Die Teilrealität, die sich dem Rezipienten eröffnet, hat den Anspruch, eine mögliche Version einer besseren Zukunft zu porträtieren. Dargestellt wird eine perfekte Welt voller moralischer Integrität und Heldentum. Die Realität weist jedoch nach näherer Prüfung einige Fragen auf: Das Ziel einer Gemeinschaft, sich an einem idealen Menschenbild zu orientieren und nach Perfektion und Effizienz zu streben, war auch eine der treibenden Motivationen hinter der nationalsozialistischen Propaganda Deutschlands vor und während dem Zweiten Weltkrieg. Die Propaganda der Nazis lässt sich in einem filmwissenschaftlichen Bezugsfeld am besten anhand der von ihnen verwendeten ästhetischen Stilelemente analysieren. Daher soll die zentrale Fragestellung der vorliegenden Arbeit klären, ob, und wenn ja auf welche Weise, sich nationalsozialistische Propagandafilmästhetik in dem von Gene Roddenberry konzipierten Science Fiction Universum konstituiert. Als Werkzeug soll dabei die Aufstellung von Kategorien dienen, die die nationalsozialistische Ästhetik auf der Bildebene beschreibt. Diese Kategorien werden anhand ausgewählter Beispiele aus Star Trek auf ihre Zutrefflichkeit hin verglichen. …

Download: phaidra.univie.ac.at am 15. Jänner 2024


Dorer, Stephanie (Übersetzerin) – Warme Betten sind gut, Sexualität und Libido in Tolkiens Werken, Eigenverlag, o.A. (_Jahr_), 2004, ohne ISBN

Beschreibung: Dieser Aufsatz ist ein Versuch einer ernsthaften, wissenschaftlichen Analyse von Sex bei Tolkien. Er ist ernster als mein sachlicher, aber leichter Aufsatz „What Tolkien Officially Said About Elf Sex“ und hat einen größeren Umfang. Möglicherweise gibt es noch andere Aufsätze zu diesem Thema, und ich bin mir bewusst, dass einige der von mir erwähnten Themen, wie Sam und Frodo, von Fans oft heiß diskutiert werden.

Im Jahr 2003 gewann dieser Aufsatz den Preis für den besten kritischen Aufsatz bei den Mithril Awards für Tolkien-Fanartikel. Im Jahr 2005 wurde dieser Aufsatz in der Ausgabe Nr. 42 von Mallorn, der Zeitschrift der Tolkien Society, veröffentlicht. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Sie ein gedrucktes Exemplar dieses Aufsatzes wünschen, können Sie diese Ausgabe von Mallorn über die Website der Tolkien Society bestellen. (Übersetzung)

Downlaod: ansereg.com am 14. Jänner 2024


Hammer, Toni Robert – Die Konzeption von Königtum bei J. R. R. Tolkien., Zur Rezeption und  Transformation religionshistorischer Motive und religiöser  Herrscherlegitimation in der literarischen Weltkonstruktion von
Middle-earth., Universität Heidelberg, Heidelberg (2023), Dissertation, ohne ISBN

Beschreibung: Das literarische Werk des englischen Autors John Ronald Reul (J. R. R.) Tolkien (1892-1973) gehört fest in den Kanon der modernen Fantasy-Literatur. Bei der Beschäftigung mit der Phantastik, sei es nun Literatur, Film oder Computerspiel, ist um den Namen Tolkien nicht herumzukommen. Das gesamte Genre der Phantastik hat Tolkien über die englischsprachige Literatur hinaus quasi weltweit, nachhaltig und beispiellos geprägt. Auch fast 50 Jahre nach seinem Tod rückt die aktuelle Publikation The Nature of Middle-earth (2021), in der bis dato unveröffentlichtes Hintergrundmaterial Tolkiens aufbereitet ist, wie zahlreiche vorangegangene posthume Veröffentlichungen, in die Bestsellerlisten. Die Popularität von Tolkiens Büchern und nahezu allem, was seinen Namen als Label trägt, ist auf die Romantrilogie The Lord of the Rings (1954/55; 1966) zurückzuführen, mit der Tolkien mehr als nur (englische) Literaturgeschichte geschrieben hat, indem diese unbestreitbar zu den erfolgreichsten, populärsten englischsprachigen Literaturwerken des 20. Jahrhunderts zählt. Tolkiens Werk und Weltkonstruktion gelten längst als Meilenstein und Maßstab für nahezu sämtliche nachfolgende Entwicklungen in der modernen Phantastik, von der formalen Dreigliederung in eine Trilogie, den Quest-Strukturen bis hin zur Ausgestaltung verschiedener humanoider Wesen und Kulturen. …

Downlaod: archiv.ub.uni-heidelberg.de am 16. Jänner 2024


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[Medienhinweis] #142: Brauchen wir eine deutsche Übersetzung der History of Middle-earth? – tolkiengesellschaft.de

Diskussionsrunde am 18. August 2021

von Maria Zielenbach auf tolkiengesellschaft.de

Wir bräuchten die Übersetzung wirklich ganz dringend – schon lange …

tolkiengesellschaft.de - 2021-08-15

Die History of Middle-earth bildet in 12 Bänden die Entstehungsgeschichte des Herrn der Ringe und des Silmarillions ab und enthält auch weitere Schriften Tolkiens. Bis heute sind nur die ersten beiden Bände auf Deutsch erschienen. Sollte sich das ändern? Darüber wollen wir mit Euch bei der TolkShow diskutieren. […]

Auszug Artikel


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