Utopie und Dystopie – Die Themenweite ist enorm …
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anchmal kommen diese Themenschwerpunkte von ganz alleine zusammen und dann türmen sich die verschiedensten Bücher und Dokumente zu Hauf auf dem Schreibtisch. Manchmal ist das aber auch ganz gezielt gewollt …
Manchmal ist man dann aber auch überrascht, insbesondere bei den utopischen Themen, wie diese auch (miss-/ge-)braucht werden (können). Da sollte man dann etwas Vorsicht walten lassen und mit Hinweisen nicht sparsam sein …
Beschreibung: Zu Beginn von William Gibsons ikonischem Cyberpunk-Roman Neuromancer (1984) schlägt sich Protagonist Case in nicht allzu ferner Zukunft durch die dunklen Gassen von Ninsei, einem Distrikt in Chiba, Japan. Dort, unter der Beleuchtung von grellen, sterilen und doch abgenutzten Neonreklamen, fristen die Bewohner*innen ein Leben in einer von Technologie durchzogenen Welt. Auch die Menschen sind nicht frei von solch technologischen Eingriffen: Die Augen einer Prostituierten sind spiegelnde Reflektoren, der Arm des Barkeepers ist eine in Russland produzierte Prothese; in Hinterhöfen werden Operationen durchgeführt, Implantate eingesetzt oder gewechselt, billig für diejenigen mit »New Yen« und teuer für diejenigen ohne. Cases Schicksalsgefährtin Molly verfügt über in die Fingerspitzen eingesetzte Klingen und Augen wie eine verspiegelte Brille. Case selbst kann nicht mehr high werden – eine Operation hat dafür gesorgt, dass Narkotika unwirksam bleiben. All das geschieht in einem Noir-Setting, in dem ere for its inhabitants, but as a deliberately unsupervised playground for technologykriminelle Machenschaften herrschen und das Gesetz außen vor bleibt. Jede*r scheint auf sich gestellt und jede*r ist in eigener Weise mit Technologie verbunden. Bereits im ersten Kapitel von Gibsons Roman wird klar: Ninsei ist von Cyborgtechnologie und -Implantaten durchzogen – »Night City [Ninsei] wasn´t th itself« …
Download: zff.openlibhums.org am 5. Jänner 2024
Kramer, Thomas – Karl May, Ein biografisches Porträt, Herder, Freiburg (2011), Herder Spektrum, gebundene Ausgabe, ISBN 9783451062377
Beschreibung: Er ist der auflagenstärkste deutsche Autor überhaupt. Kein Anderer prägte unser Bild vom Nahen Osten und von Nordamerika so sehr wie Karl May – obwohl May beide Regionen erst sehr spät bereiste. Hinter der Kulisse des Erfolgsautors verbirgt sich ein tragisches, von vielen Brüchen gezeichnetes Leben. Vom Sohn armer Weber zum Kleinkriminellen, vom Zeitschriftenredakteur zum Bestsellerautor. Schließlich die letzten Jahre, geprägt von Angriffen auf Werk und Person. Eine packende, berührende Biografie.
Anmerkung: Viele sind oft verwundert, Karl May in der Liste der Phantasten vorzufinden. Man darf aber nicht vergessen, dass Karl May, insbesondere in der Spätphase seines Schaffens, als letzter Großmystiker bezeichnet wird und durchaus Vergleiche mit Tolkien herausfordert. In dieser Veröffentlichung werden unter anderem auch Mythen und Symbole seines Schaffens besprochen …
Schwochert, Christian – Dystopische Romane, Eine Analyse, Tredition, Hamburg (2022), Taschenbuch, ISBN 9783347631908
Beschreibung: In dem Sachbuch geht es um dystopische Romane und darum, was sie für die heutige Zeit bedeuten. Gegen Ende des Buches werden die Dystopieautoren Tanja Krienen, Alexander Merow und Lanz Martell interviewt. …
Anmerkung: Nicht weit von einer Propagandaschrift gegen die bestehende Gesellschaft entfernt. Eher mit Vorsicht und genauem Hinschauen zu konsumieren. Es werden Versatzstücke aus der Utopie benutzt, um rechte Ansichten zu legitimieren und unter die Masse zu bringen. Aber man muss auch diese Werke kennen, um gewappnet zu sein …
Kühne, Marieke – Kontrollgesellschaft oder Disziplinargesellschaft, Abgrenzung der Begriffe und Untersuchung an ausgewählten dystopischen Romanen des 21. Jahrhunderts, Universität Wien, Wien (2018), Masterarbeit
Beschreibung: Zu Beginn des 21. Jahrhunderts erfährt die Gattung der Dystopie einen Aufschwung, es kommt zu einer ‚Renaissance der Dystopien‘. Vor allem in der Kinder- und Jugendliteratur und der Science-Fiction-Literatur sowie in diversen anderen Genres erscheinen zahlreiche, großteils englischsprachige dystopische Romane, die eine breite Zielgruppe erreichen. Die weltweite Vernetzung, das Internet und soziale Medien, aber auch alte Muster wie die Unterdrückung durch den Staat und die damit einhergehende Überwachung sind beliebte Themen. Die Technik in Dystopien hat sich seit den bekannten dystopischen Romanen des 20. Jahrhunderts, wie „1984“ oder „Fahrenheit 451“, weiterentwickelt. In der Realität hat die Überwachung mit dem technischen Fortschritt ebenfalls stark zugenommen. …
Folgende Fragen werden in dieser Arbeit beantwortet:
• Wie lassen sich Kontrollgesellschaft und Disziplinargesellschaft definieren und voneinander abgrenzen?
• Finden sich diese Gesellschaftsformen in den ausgewählten dystopischenRomanen des 21. Jahrhunderts wieder?
• Was bewirken sie in diesen Romanen? …
Mazurek, Denise – Dystopische Strukturen in der Literatur des beginnenden 21. Jahrhunderts, Eine Analyse anhand Juli Zehs „Corpus Delicti. Ein
Prozess“ und Theresa Hannigs „Die Optimierer“, Universität Wien, Wien (2020), Diplomarbeit
Beschreibung: Zu Beginn der Arbeit wird eine Begriffsdefinition der Utopie, Dystopie und der Science Fiction gegeben, wobei sowohl auf die Begriffe als auch auf ihre literarischen Aspekte eingegangen wird. Die Utopie und die Dystopie hängen unweigerlich zusammen, wodurch eine Unterscheidung und eine Aufzeichnung der Zusammenhänge notwendig wird. Die weiteren Kapitel der Arbeit widmen sich daraufhin der Dystopie. Es wird auf die literarische Entwicklung der Gattung sowie auf die Frage eingegangen, ob die Dystopie ein englisches Phänomen darstellt. Da es bereits sehr viel an Sekundärliteratur zu englischen Dystopien gibt, wird im Laufe des Kapitels auf dystopische Werke in Deutschland, Tschechien und Russland eingegangen. Ein theoretischer Schwerpunkt wird schließlich auf die typologischen Strukturen der dystopischen Literatur des 20. Jahrhunderts gelegt. Es wird auf Elemente eingegangen, welche in den Dystopien des 20. Jahrhunderts eine zentrale Rolle gespielt haben und unumgänglich für die Gattung geworden sind. Dabei wird immer wieder, anhand von Beispielen, der Bezug zu bekannten dystopischen Werken des 20. Jahrhunderts hergestellt. Als Abschluss folgt eine Beschreibung der bisherigen thematischen Aspekte der dystopischen Literatur. Der praktische Teil widmet sich daraufhin einer Untersuchung der dystopischen Strukturen in Juli Zehs „Corpus Delicti. Ein Prozess“ und Theresa Hannigs „Die Optimierer“. Anhand einer textnahen Aufarbeitung der dystopischen Strukturen und Themen der beiden Werke können bereits erste Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu der Literatur des 20. Jahrhunderts aufgezeigt werden. Das Ende der Arbeit zeigt schließlich einen Abriss relevanter gesellschaftlicher Diskurse des 21. Jahrhunderts und stellt diese in einen Zusammenhang mit den Themen der Primärliteratur. …
Bartholomä, Dirk (Hrsg.) – Insider Magazin 2023/1, Nr. 61, Space Contact, Augsburg (2023), Magazin, Heft A4, geheftet, ISBN 9783959363259
Beschreibung: Vorwort: In diesem Jahr gibt es wieder ein kleines Jubiläum zu feiern. Vor 40 Jahren erschien der Film Star Wars Rückkehr der fedi Ritter bei uns in Deutschland. Das war auch die Zeit, wo ich richtig aktiv wurde im Fandom. Ich war zwar schon ein paar Jahre im Perry Rhodan Club tätig und arbeitete am Science Fiction Fanzine Parsec. In 1983 gründeten wir in Augsburg den Star Wars Fanclub Union of the ledi, der 11 Jahre später dann zum offiziellen Star Wars Fanclub wurde. Genauso lange bin ich auch schon mit meinem Mitstreiter Robert Eiba unterwegs, der ebenfalls bei uns in der Firma mitarbeitet an den Events und der immer noch den Star Wars Insider herausbringt, das offizielle Star Wars Magazin von Panini. Meine Güte vergeht die Zeit. Ich werde nie vergessen, wie Robert in seinem Darth Vader Kostüm und ich als Boba Fett in Augsburg Dreharbeiten für die Rote Couch machten und danach zu Ilona Christen bei SAT 1 eingeladen wurden. Das waren die Anfänge im Fandom, eine wilde Zeit über die ich auch schon in anderen Ausgaben geschrieben hatte. Damals gab es keine Mega Events mit 100 Hollywood Stars, man traf sich zu kleinen Wochenendconventions in Jugendherbergen und sah Star Wars als Super 8 Film auf der Leinwand und diskutierte über ganze 3 Star Wars Filme – weil mehr gab es ja damals nicht. Hach, was war das damals für eine entspannte Zeit 🙂
Derzeit ist man bei Nummer 65 – kannte ich noch nicht – speziell für Streaming- und Film-Fans interessant …
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Zunächst ein etwas denkwürdiges Buch über J. R.R. Tolkien und Homosexualität, dann eine etwas ältere Biografie zu Stephen King und als Abschluss ein Buch zu George Orwell …
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Ende Jänner ist Hans Frey im Alter von 74 Jahren verstorben …
Zur antiquarischen Sichtung wurde eurobuch.com benutzt und soll euch zeigen, dass es preisgünstige Möglichkeiten gibt ältere Titel zu erstehen. Reguläre Preise beziehen sich in der Regel auf Amazon.de-Angaben. Alle Preisangaben sind Momentaufnahmen zum Zeitpunkt der Erstellung und selbstverständlich völlig unverbindlich. Inhaltsverzeichnisse der einzelnen Bücher sind in der Regel vorhanden und werden bei Anforderung über die Kommentar-Funktion auch gerne zur Verfügung gestellt.
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