Kategorie: Comic

Universitas Phantastica – Info, Quellen, Hinweise #10 – Francisco de Goya -> Mykhaylo Palinchak – Albertina, Wien

Francisco de Goya -> Horror im Comic -> Horror in der Realität

Heute ist es mir gelungen, die angesprochenen Ausstellung in der Albertina in Wien zu besuchen und die Originalbilder in Augenschein zu nehmen. Leider musste ich feststellen, dass von den acht im Buch gezeigten Zeichnungen nur vier Zeichnungen auch in der Ausstellung enthalten waren. Vergleiche den vor kurzem vorgestellten Pachtband „Horror im Comic“ (siehe hier im Blog) …


Diese Bilder aus dem Zyklus „Die Schrecken des Krieges“, die der Autor Alexander Braun verwendet, um zu verdeutlichen, wie ungleich die Beurteilung von Bildern mit schrecklichem Inhalt erfolgt, wenn es darum geht, Horror-Comic zu bewerten. Was in der Kunst durchaus Gang und gäbe ist, wird im Comic mit Zensur verfolgt …

Stellen wir uns dieses Szenario in einem Horror-Film oder -Comic vor: Ein Vater tötet seinen eigenen Sohn, indem er ihn bei lebendigem Leibe auffrisst. Schwer vorstellbar, dass diese Bilder die Zensur passieren würden. Im Prado dürfen Familien daran entlang schlendern. […] Goya wendet sich radikal ab von der Tradition üblicher Historiengemälde und ihren multiszenischen Schlachtenpanoramen. Zweifellos sind auch Goas Szenen stark komponiert, nehmen aber gleichzeitig die Unmittelbarkeit der Fotografien vorweg. Goya führt uns ungewöhnlich nahe an die hässliche Fratz des Krieges […] andere Verstümmelungen und Zurschaustellungen im französisch-spanischen Krieg erfolgten post mortem, wie der mit Leihnamen und Extremitäten „geschmückte“ Baum in Motiv 39 (dt. Große Heldentat, mit Toten) (siehe auch Bilderkarussell). Es sind solche Motive, die Goya in den Augen von König und Kirche nicht zum patriotischen Repräsentationskünstler prädestinierten …

Auszug 'Satans Enkel-Garstige Zeiten', Seite 7-35

Der Besuch dieser Ausstellung rentiert sich aber allemal. Die angeführten Bilder von Francisco de Goya im Original zu betrachten erlebt man noch faszinierender als man sich das im Vorhinein vorgestellt hat.

Die radikalen Neuerungen seiner Kunst finden ihren Niederschlag besonders in einer Reihe druckgrafischer Serien, darunter die hier ausgestellten ‚Desastres de la Guerra‘, die erst 1863 in Madrid als 80 Radierungen herausgegeben werden. In ihnen nimmt Goya den Spanienfeldzug Napoleons (1808–1814) zum Anlass, die Grausamkeiten des blutigen Krieges zu kritisieren. Auf Bilder des Mordens, Folterns und der Schändung von Frauen folgen Szenen, welche die trostlosen Umstände der Hungersnot 1811/1812 zeigen, die Tausenden das Leben kostete. Allegorische Darstellungen setzen sich sodann kritisch mit der Zeit nach dem Krieg unter dem reaktionären Regime König Ferdinands VII. auseinander. …

Auszug Pressemappe

Etwas schade fand ich, dass man in der Albertina nicht wusste, wo man die restlichen Bilder des Zyklus im Original ansehen könnte. Von andere Seite wurde allerdings darauf aufmerksam gemacht, dass im Leopoldmuseum Kubin im Dialog mit kunsthistorischen Vorbildern und Zeitgenossen von Goya bis Ensor gezeigt wird. Vielleicht wird man ja dort noch fündig. Und Kubin wäre ja auch einen Museumsbesuch wert. Programm für das nächste Mal Wien-Besuch. Allerdings mit Turbo, die Ausstellung läuft nur mehr bis zum 24.7.2022 …

Besondere Aktualität erringen die Bilder aber auch im Zusammenhang in der Gegenüberstellung mit den Bildern des Kriegsfotografien Mykhaylo Palinchak (*1985). Es weden rund 40 aktuelle Kriegsfotografien aus der Ukraine gezeigt. Goyas Darstellungen des Krieges vom Beginn des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung der ALBERTINA belegen ebenso wie die Fotografien Mykhaylo Palinchaks die universelle Brutalität des Kriegsgeschehens sowie das Leid der Zivilbevölkerung.  …

Was ich auch in einer der Ausstellungen gefunden habe, als ich die Albertina durchstreifte, war ein Bild von Franz Sedlacek (1891-1945), welches herrlich zu Thema Horror passt:

albertina 2022-07-07 - Sedlacek Bild

Es trägt den Titel „Gespenster auf dem Baum“ und wurde 1933 gemalt. Ein herrliches Motiv. Ihr seht also, es lohnt der Besuch allemal, wenn man auch die anderen Sammlungen und Ausstellungen der Albertina durchstöbert …

Anmerkung(en):weiterführende Links:
keine

  • [Dokument] Die Pressemappe der Albertina zur Ausstellung „Die Schrecken des Krieges“

Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 dokumentiert der Fotograf Mykhaylo Palinchak (*1985) die Zerstörung seines Heimatlandes und die Auswirkungen auf die Bevölkerung. Die Bilder der Ruinen von Wohnblöcken, der Toten und  Überlebenden, der Menschen auf der Flucht und jenen, die vor Ort geblieben sind, überliefern eindrücklich die unmittelbaren Folgen des Krieges.
Die ALBERTINA stellt rund 40 aktuellen Kriegsfotografien Palinchaks, der sich in seinen Arbeiten wiederholt mit einschneidenden politischen Entwicklungen in der Ukraine auseinandergesetzt hat, Goyas Los Desastres de la Guerra gegenüber. Goyas  Darstellungen des Krieges vom Beginn des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung der ALBERTINA belegen ebenso wie die Fotografien Mykhaylo Palinchaks die universelle Brutalität des Kriegsgeschehens sowie das Leid der Zivilbevölkerung. […]

Auszug Artikel


  • [Bilder] Los desastres de la guerra in der wikimedia.org

Los desastres de la guerra ist eine Serie von 82 Aquatinta-Grafiken, die Francisco Goya in den 1810er Jahren schuf und 1863, 35 Jahre nach seinem Tod, veröffentlichte. […]

Auszug Artikel


  • [Artikel] Francisco de Goya in der WIKIPEDIA

Francisco José de Goya y Lucientes (* 30. März 1746 in Fuendetodos, Aragón, Spanien; † 16. April 1828 in Bordeaux) war ein spanischer Maler und Grafiker des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts. […]

Auszug Artikel


  • [Webpräsenz] Albertina Wien



… und zu den letzten Artikel im Blog:


Weiterführendes:


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Universitas Phantastica – Info, Quellen, Hinweise #9 – Ausstellung zu Francisco de Goya – Albertina, Wien

Francisco de Goya -> Horror im Comic

Bis 21. August 2022 kann man in der Albertina in Wien eine Ausstellung besuchen, die „Die Schrecken des Krieges – Goya und die Gegenwart“ (siehe hier Pressemappe der Ausstellung) zum Inhalt hat. Darin dokumentiert der ukrainische Fotograf Mykhaylo Palinchak (*1985) die Zerstörung seines Heimatlandes und die Auswirkungen auf die Bevölkerung. Soweit, so gut. Ein berechtigtes Anliegen und daher schon alleine deshalb empfehlenswert. Es gibt aber noch einen besonderen Grund, warum ich gerade diese Ausstellung im Auge habe. Es hat mit dem vor kurzem vorgestellten Pachtband „Horror im Comic“ zu tun (siehe hier im Blog) …


Diese Bilder aus dem Zyklus „Die Schrecken des Krieges“ verwendet der Autor Alexander Braun, um zu verdeutlichen, wie ungleich die Beurteilung von Bildern mit schrecklichem Inhalt beurteilt werden, wenn es darum geht, Horror-Comic zu beurteilen. Was in der Kunst durchaus Gang und gäbe ist, wird im Comic mit Zensur verfolgt …

Stellen wir uns dieses Szenario in einem Horror-Film oder -Comic vor: Ein Vater tötet seinen eigenen Sohn, indem er ihn bei lebendigem Leibe auffrisst. Schwer vorstellbar, dass diese Bilder die Zensur passieren würden. Im Prado dürfen Familien daran entlang schlendern. […] Goya wendet sich radikal ab von der Tradition üblicher Historiengemälde und ihren multiszenischen Schlachtenpanoramen. Zweifellos sind auch Goas Szenen stark komponiert, nehmen aber gleichzeitig die Unmittelbarkeit der Fotografien vorweg. Goya führt uns ungewöhnlich nahe an die hässliche Fratz des Krieges […] andere Verstümmelungen und Zurschaustellungen im französisch-spanischen Krieg erfolgten post mortem, wie der mit Leihnamen und Extremitäten „geschmückte“ Baum in Motiv 39 (dt. Große Heldentat, mit Toten) (siehe auch Bilderkarussell). Es sind solche Motive, die Goya in den Augen von König und Kirche nicht zum patriotischen Repräsentationskünstler prädestinierten …

Auszug 'Satans Enkel-Garstige Zeiten', Seite 7-35

In dieser Ausstellung ergibt sich die Möglichkeit, die als Beispiel angeführten Bilder von Francisco de Goya im Original zu betrachten und die Wirkung dieser Bilder abzuschätzen. Sicherlich keine Ausstellung, die man ohne spürbare Betroffenheit wieder verlässt, wenn man sich auf die Bilder – sowohl jene von Goya, als auch auf die modernen Fotografien von Mykhaylo Palinchak – einlässt.

Die radikalen Neuerungen seiner Kunst finden ihren Niederschlag besonders in einer Reihe druckgrafischer Serien, darunter die hier ausgestellten ‚Desastres de la Guerra‘, die erst 1863 in Madrid als 80 Radierungen herausgegeben werden. In ihnen nimmt Goya den Spanienfeldzug Napoleons (1808–1814) zum Anlass, die Grausamkeiten des blutigen Krieges zu kritisieren. Auf Bilder des Mordens, Folterns und der Schändung von Frauen folgen Szenen, welche die trostlosen Umstände der Hungersnot 1811/1812 zeigen, die Tausenden das Leben kostete. Allegorische Darstellungen setzen sich sodann kritisch mit der Zeit nach dem Krieg unter dem reaktionären Regime König Ferdinands VII. auseinander. …

Auszug Pressemappe

Wenn ich auch gerne die Ausstellungen der Albertina grundsätzlich jedem interessierten Wien-Besucher empfehle, so habe ich mit dieser Ausstellung auch Grund allen Phantastik-Interessierten unter den ober geschilderten Umständen diesen Besuch zu empfehlen. Er ist einzigartig und vermutlich nicht so schnell wiederholbar. Diese Ausstellung zeigt, wie schnell die Ausführungen in einem sekundärliterarisch wertvollen Buch Aktualität erringen können. …

Anmerkung(en):weiterführende Links:

keine

  • [Dokument] Die Pressemappe der Albertina zur Ausstellung „Die Schrecken des Krieges“

Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 dokumentiert der Fotograf Mykhaylo Palinchak (*1985) die Zerstörung seines Heimatlandes und die Auswirkungen auf die Bevölkerung. Die Bilder der Ruinen von Wohnblöcken, der Toten und  Überlebenden, der Menschen auf der Flucht und jenen, die vor Ort geblieben sind, überliefern eindrücklich die unmittelbaren Folgen des Krieges.
Die ALBERTINA stellt rund 40 aktuellen Kriegsfotografien Palinchaks, der sich in seinen Arbeiten wiederholt mit einschneidenden politischen Entwicklungen in der Ukraine auseinandergesetzt hat, Goyas Los Desastres de la Guerra gegenüber. Goyas  Darstellungen des Krieges vom Beginn des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung der ALBERTINA belegen ebenso wie die Fotografien Mykhaylo Palinchaks die universelle Brutalität des Kriegsgeschehens sowie das Leid der Zivilbevölkerung. […]

Auszug Artikel


  • [Bilder] Los desastres de la guerra in der wikimedia.org

Los desastres de la guerra ist eine Serie von 82 Aquatinta-Grafiken, die Francisco Goya in den 1810er Jahren schuf und 1863, 35 Jahre nach seinem Tod, veröffentlichte. […]

Auszug Artikel


  • [Artikel] Francisco de Goya in der WIKIPEDIA

Francisco José de Goya y Lucientes (* 30. März 1746 in Fuendetodos, Aragón, Spanien; † 16. April 1828 in Bordeaux) war ein spanischer Maler und Grafiker des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts. […]

Auszug Artikel


  • [Webpräsenz] Albertina Wien



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Comic(s) #13 – mit Bleistift, Feder und Farbe: Horror im Comic – Alexander Braun

Alexander Braun
Horror im Comic
Avant, Berlin (2022)
ISBN 9783964450678

„Horror“ als ein eigenes ästhetisches Genre ist ein Phänomen des 20. Jahrhinderts

Dieses gewaltige Buch begleitete die gleichnamige Ausstellung vom 18. Februar bis 14. August 2022 in Dortmund. Ein prächtiges Schwergewicht in ansprechender Aufmachung. Finanziell zwar anspruchsvoll, aber meiner Meinung nach durchaus wertig. Immerhin präsentiert dieser Band durch die Präsentation von Dokumenten und entsprechenden Werken 70 Jahre Comics aus dem Horror-Genre …


Ich vermute, dass wir hier ein zukünftiges Standardwerk zum Horror-Comic in den Händen halten. Angefangen mit den Ursprüngen des zeichnerisch wiedergegeben Grauens, entwirft Alexander Braun eine Historie des Horrorcomics. Besonders wird dabei auf die 50er Jahre in den USA eingegangen, wo das Genre den Unmut der Zensur erweckte und damit dem Genre eine Bremsspur auferlegte, die bis heute eine gewisse Wirkung nicht verleugnen kann. …

Wenn es ein Grundrecht auf Bilder gibt, die simulieren, wie unsere Zivilisation untergeht, dann gibt es auch ein Recht auf die Dekonstruktion des Körpers. Wenn eine riesige Industrie auf Anti-Aging und Körperoptimierung abzielt, dann muss eine Subkultur darauf aufmerksam machen dürfen, dass sich unter den Investitionen in gestählte und gepflegte Außenkörper noch immer ein Kern aus Haut, Blut und Knochen befindet, im ungünstigsten Fall: Nahrung für eine Zombie-Spezies, die in ihrem darwinistischen Selbsterhaltungstrieb noch aggressiver auftritt als die Spezies Mensch. …

Auszug 'Satans Enkel', Seite 7-36

In dieser Darstellung auch der Gesellschafts- und Kulturgeschichte werden die Meister von Graham Ingels, Jack Davis, Bernie Wrightson, Richard Corben, Mike Mignola, Hideshi Hino bis Shintaro Kago vorgestellt. Vampire, Werwölfe, Frankensteins Monster: sie alle wurden im Comic adaptiert – Geister und Dämonen, Okkultismus und Zombies, sowie Manga-Gore aus Japan. Das alles liegt in diesem Buch eingeschlossen – bis man es öffnet …

Bibliographisch: Antiquarisch:Anmerkung(en):weiterführende Links:
  • Alexander Braun
  • Horro im Comic
  • Avant, Berlin (2022)
  • gebundene Ausgabe, 4° Quart
  • 456 Seiten
  • ISBN 9783964450678

Kleinster Preis: € 40,85, größter Preis: € 79,39, Mittelwert: € 49,00

(mit einem Klick kannst du dir das aktuelle Ergebnis auf eurobuch.com ansehen)

  • keine
  • [Artikel] Moralische Geschichten im Horrorgewand – Alexander Braun im Gespräch mit Boussa Thiam – auf deutschlandfunkkultur.de

Zombies, Dracula und Mangamonster: Seit 70 Jahren gib es Horror-Comics. Eine Ausstellung zeigt ihre Geschichte anhand von fast 80 Original-Exponaten. Kurator Alexander Braun sagt, die Werke seien immer auch ein Reflex auf das gesellschaftliche Klima.…

Auszug


  • [Rezension] Horror im Comic – von  Benedict Thill – auf pressplay.at

Horror im Comic – diesem Thema widmet sich Alexander Braun in ausführlicher, geradezu wissenschaftlicher Art und Weise. Der prächtige Band, erschienen beim Berliner Avant Verlag, nimmt (fast) alles mit. Beginnend mit den Ursprüngen des gemalten Grauens, etwa bei Rembrandt, Caravaggio und Goya, erzählt Alexander Braun eine Historie des Horrorcomics. …

Auszug


  • [Webpräsenz] Fifties Horror im Internet

Seit 2011 widme ich mich der journalistischen Aufarbeitung des (meiner Meinung nach) spannendsten Kapitels der Comicgeschichte: die frühen 50er Jahre. Dort speziell die Geburt und chaotische Kindheit der Horrorcomics.…

Auszug


siehe auch (Auszug):


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Zur antiquarischen Sichtung wurde eurobuch.com  und diebuchsuche.at benutzt und soll euch zeigen, dass es preisgünstige Möglichkeiten gibt ältere Titel zu erstehen. Reguläre Preise beziehen sich in der Regel auf Amazon.de-Angaben. Die Links wurden bei Aufnahme einmal überprüft auf unerwünschte Inhalte. Auf Änderungen der Link-Inhalte nach Aufnahme in den veröffentlichten Korpus habe ich keinen Einfluss. Sollten unerwünschte Inhalte also trotz Prüfung vorkommen, so verständigen Sie mich bitte, damit ich den Link entfernen kann. Die vorhandenen Bild- und Textzitate dienen lediglich zur Information über den verlinkten Inhalt und sollen keinesfalls Rechte der tatsächlichen Verfasser schmälern.

Comic(s) #12 – mit Bleistift, Feder und Farbe: Science-Fiction-Pop-Art – Kai Stellmann

Kai Stellmann
Science Fiction Pop Art: Hansrudi Wäschers „Nick, der Weltraumfahrer“
Pegasos-Comics, Bremen (2020-2021)
ISBN 9783982198408

Ein Blick hinter die Kulissen der großen Comics-Serie 1958-1963

Ein wirklich bemerkenswertes Buch, das sich hier in meiner Bibliothek breit machen will. Anscheinend ist derzeit die Zeit der Comics in der Sekundärliteratur angebrochen. Einige hochinteressante Bücher liegen hier zur Sichtung und zum Studium bereit – nur die Zeit ist knapp. Das Buch von Kai Stellmann soll also den Anfang machen …


In der Einleitung wird davon gesprochen, dass die „Forschungsarbeit“ viele Jahre in Anspruch genommen hat. Diesen Eindruck bestätigt das Buch jedenfalls. Ich kann nicht beurteilen, ob das Ergebnis in jeder Hinsicht dem Anspruch von Forschungsarbeit im Sinne wissenschaftlicher Betätigung erfüllt – dazu bin ich zu wenig Comics-affin – jede weitere Arbeit wird sich jedoch zu Thema Hansrudi Wäscher und seine Comics dieser Arbeit stellen müssen …

Die mehrjährige, diesem Buch zu Grunde liegende wissenschaftliche Forschungsarbeit kommt zu dem erstaunlichen Ergebnis, dass sich Wäscher für seine Serie NICK von einer Vielzahl von unterschiedlichen, zeitgenössischen Medien und den damals besten Science-Fiction-Ideen inspirieren ließ. Konkret: von zwei österreichischen Science-Fiction-Romanen, drei deutschen Romanheften, drei japanische Kinofilmen, neun US-Kinofilmen, elf US-amerikanischen Comics-Heften, etlichen Episoden aus vier US-Zeitungscomics-Serien [Tagesstreifen und Sonntagsseiten]etc.; …

Auszug 'Einleitung'

Wenn auch dem Buch ein bisschen mehr Lektorat gutgetan hätte und wenn dem Satz des Buches auch mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte werden müssen, so ist es doch ein Standardwerk zu seinen Themen. Teilweise auch amüsant geschrieben und jedenfalls reich an Anekdoten. Die Informationen überraschen zeitweise und die Illustrationen bieten ein so umfangreiches Informationsangebot, dass jeder Sammler von themenbezogenen Comics und zugehöriger Sekundärliteratur das Buch in seiner Bibliothek haben muss. Selbst der Science Fiction Fan findet vieles zu seinem Interessensgebiet. Eine Zugabe ist die Musik-CD, welche von  Stellmann eingespielt wurde und die passende „phantastische Musik“ mitliefert. Empfehlenswert …

Bibliographisch: Antiquarisch:Anmerkung(en):weiterführende Links:
  • Kai Stellmann
  • Science Fiction Pop Art: Hansrudi Wäschers „Nick, der Weltraumfahrer“
  • Ein Blick hinter die Kulissen der großen Comics-Serie 1958-1963
  • Pegasos-Comics, Bremen (2020-2021)
  • gebundene Ausgabe, 8°Gr-Oktav
  • 4. Auflage (2021) – derzeit aktuell: 5. Auflage
  • 276 Seiten
  • ISBN 9783982198408

Kleinster Preis: € 33,24, größter Preis: € 41,56, Mittelwert: € 36,00

(mit einem Klick kannst du dir das aktuelle Ergebnis auf eurobuch.com ansehen)

  • Beilage: Musik-CD
  • [Webpräsenz]  Buchhandlung Pegasos im Internet

Gegründet wurde der Laden im Oktober 1980 von Kai Stellmann und Christian Stephan. Zwei Freunde, beide geboren 1952, die sich aus ihrer gemeinsamen Schulzeit ab 1968 kannten. Damals nannten sie den Laden BLENDER – Bücher & Comics – in Anlehnung an die Punk-Rock-Band „Die Blender“ in der Kai für kurze Zeit im Sommer 1980 am Schlagzeug saß. …

Auszug


  • [Artikel] Nick (Comic)

Nick ist eine von Hansrudi Wäscher 1958 für den Walter Lehning Verlag geschaffene Comic-Figur und eine gleichnamige Comicreihe. …

Auszug


  • [Artikel] Hans Rudi Wäscher – Eine Chronologie seiner Serien Teil 2: NICK – DER WELTRAUMFAHRER – von Gustav Gaisbauer – auf zauberspiegel-online.de

Nick Steel ist ausgebildeter Raumfahrer. D.h., er mußte ein umfangreiches Studium absolvieren. Er ist mindestens Dipl-Ing., wenn nicht gar Dr.-Ing. Vielleicht hat er sogar beide Titel. In Physik und in der Technik. Das kostet natürlich seine Zeit.

Auszug



siehe auch (Auszug):


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Comic(s) #11 – mit Bleistift, Feder und Farbe: Die geheime Geschichte von Wonder Woman – Jill Lepore

Jill Lepore
Die geheime Geschichte von Wonder Woman
Beck, München (2022)
ISBN 9783406784552

Wonder Woman ist, offen gesagt, psychologische Werbung für den neuen Frauentyp, der meiner Meinung nach die Welt beherrschen sollte“ (Wiliam Moutlon Marston, März 1945)

Viele deutschsprachige Leser – und besonders Comic-Leser, haben lange auf dieses Buch gewartet. Nun liegt es eben auch auf Deutsch vor. Ein Buch, dass die Geschichte von Wonder Woman erzählt und gleichzeitig die darin versteckte Geschichte des Feminismus dechiffriert …


Jill Lepore hat sich für dieses Buch die Mühe gemacht und unzählige Archive durchforstet, Tagebücher herangezogen und sogar Gerichtsprotokolle verarbeitet. Herausgekommen ist eine äußerst interessante Kulturgeschichte des Feminismus. Es berichtetet von den Kämpfen, Hoffnungen und Rückschlägen der Frauenrechtsbewegung. Diese Geschichte wurde in die Abenteuer der Superheldin eingewoben und diese war nicht nur den Böslingen auf der Spur, sondern hatte auch mit dem Patriarchat ihre Hühnchen zu rupfen…

Wonder Woman hat Bezüge zum fiktionalen feministischen Utopia und zum Kampf für Frauenrechte. Ihre Ursprünge liegen in der Vergangenheit von William Moulton Marston und in den Lebensläufen der Frauen, die er liebte; auch sie schufen Wonder Woman. Wonder Woman ist keine gewöhnliche Comic-Heft-Figur, weil Marston kein gewöhnlicher Mann und seine Familie keine gewöhnliche Familie war. Marston war ein Universalgenie. …

Auszug ''Die Splash Page', Seite 13-17

Wonder Woman war eine enorm erfolgreiche Comic-Figur, aber auch zeitweise sehr umstritten und auch verboten. Auch ihr Schöpfer war ein etwas zwiespältiger Mann, der seine akademische Karriere in den Sand setzte, den Lügendetektor erfand und als psychologischer Berater für Filme und in der Werbung arbeitete. Die Idee für die Figur stammte vermutlich aber von seiner Frau. Das Buch selbst, und damit die Autorin, kann sich nicht entscheiden, vielleicht will sie sich auch nicht entscheiden, wo Feminismus gut und wo er schlecht zu Buche steht. Das Bildmaterial, dass dem Band mitgegeben ist, ist recht ordentlich und die Lektüre macht Spaß. …

Bibliographisch: Antiquarisch:Anmerkung(en):weiterführende Links:
  • Jill Lepore
  • Die geheime Geschichte von Wonder Woman
  • C. H. Beck, München (2022)
  • gebundene Ausgabe, 8°-Oktav
  • deutsche Ausgabe
  • 549 Seiten
  • ISBN 9783406784552

Kleinster Preis: € 22,31, größter Preis: € 37,98, Mittelwert: € 29,95

(mit einem Klick kannst du dir das aktuelle Ergebnis auf eurobuch.com ansehen)

  • Aus dem Englischen
  • Übersetzer: Werner Roller
  • [Artikel] Jill Lepore in der WIKIPEDIA

Jill Lepore (* 27. August 1966 in West Boylston, Worcester County, Massachusetts) ist eine US-amerikanische Historikerin, Essayistin und Hochschullehrerin an der Harvard University. Sie befasst sich mit amerikanischer Geschichte.…

Auszug


  • [Artikel] Wonder Woman in der WIKIPEDIA

Wonder Woman ist einer der ältesten Superhelden (und die erste Superheldin) des DC-Comics-Verlags. Sie wurde von William Moulton Marston geschaffen und hatte ihren ersten Auftritt 1941 in All Star Comics #8; die Ausgabe erschien am 21. Oktober 1941 (Coverdatum Dezember/Januar 1941/1942). In deutschsprachigen Comicausgaben wurde sie zeitweise Wundergirl genannt.…

Auszug


  • [Podcast] Jill Lepore: „Die geheime Geschichte von Wonder Woman“ – von Mithu Sanyal – auf wdr.de

In den USA war es ein Riesenerfolg, wurde mit Preisen überhäuft. Jetzt erscheint Jill Lepores Buch über die Comic-Figur Wonder Woman auf Deutsch. Mithu Sanyal über die furiose Geschichte hinter Amerikas größtem feministischen Vorbild. …

Auszug



siehe auch (Auszug):


Die letzten 3 Artikel:


Zur antiquarischen Sichtung wurde eurobuch.com  und diebuchsuche.at benutzt und soll euch zeigen, dass es preisgünstige Möglichkeiten gibt ältere Titel zu erstehen. Reguläre Preise beziehen sich in der Regel auf Amazon.de-Angaben. Die Links wurden bei Aufnahme einmal überprüft auf unerwünschte Inhalte. Auf Änderungen der Link-Inhalte nach Aufnahme in den veröffentlichten Korpus habe ich keinen Einfluss. Sollten unerwünschte Inhalte also trotz Prüfung vorkommen, so verständigen Sie mich bitte, damit ich den Link entfernen kann. Die vorhandenen Bild- und Textzitate dienen lediglich zur Information über den verlinkten Inhalt und sollen keinesfalls Rechte der tatsächlichen Verfasser schmälern.