Kategorie: 00-Bibliotheca Universitas Phantastica

Über den Schreibtisch #003 – Neues und Antiquiertes:

Utopie und Dystopie – Die Themenweite ist enorm …
M

anchmal kommen diese Themenschwerpunkte von ganz alleine zusammen und dann türmen sich die verschiedensten Bücher und Dokumente zu Hauf auf dem Schreibtisch. Manchmal ist das aber auch ganz gezielt gewollt …


Manchmal ist man dann aber auch überrascht, insbesondere bei den utopischen Themen, wie diese auch (miss-/ge-)braucht werden (können). Da sollte man dann etwas Vorsicht walten lassen und mit Hinweisen nicht sparsam sein …

Frey, Malte – »US-Cyberpunk und Cyber-Japan«. Zeitschrift für Fantastikforschung 1.1 (2023): 1–34. DOI: https://doi.org/10.16995/zff.8447

Beschreibung: Zu Beginn von William Gibsons ikonischem Cyberpunk-Roman Neuromancer (1984) schlägt sich Protagonist Case in nicht allzu ferner Zukunft durch die dunklen Gassen von Ninsei, einem Distrikt in Chiba, Japan. Dort, unter der Beleuchtung von grellen, sterilen und doch abgenutzten Neonreklamen, fristen die Bewohner*innen ein Leben in einer von Technologie durchzogenen Welt. Auch die Menschen sind nicht frei von solch technologischen Eingriffen: Die Augen einer Prostituierten sind spiegelnde Reflektoren, der Arm des Barkeepers ist eine in Russland produzierte Prothese; in Hinterhöfen werden Operationen durchgeführt, Implantate eingesetzt oder gewechselt, billig für diejenigen mit »New Yen« und teuer für diejenigen ohne. Cases Schicksalsgefährtin Molly verfügt über in die Fingerspitzen eingesetzte Klingen und Augen wie eine verspiegelte Brille. Case selbst kann nicht mehr high werden – eine Operation hat dafür gesorgt, dass Narkotika unwirksam bleiben. All das geschieht in einem Noir-Setting, in dem ere for its inhabitants, but as a deliberately unsupervised playground for technologykriminelle Machenschaften herrschen und das Gesetz außen vor bleibt. Jede*r scheint auf sich gestellt und jede*r ist in eigener Weise mit Technologie verbunden. Bereits im ersten Kapitel von Gibsons Roman wird klar: Ninsei ist von Cyborgtechnologie und -Implantaten durchzogen – »Night City [Ninsei] wasn´t th itself« …

Download: zff.openlibhums.org am 5. Jänner 2024


Kramer, Thomas – Karl May, Ein biografisches Porträt, Herder, Freiburg (2011), Herder Spektrum, gebundene Ausgabe, ISBN 9783451062377

Beschreibung: Er ist der auflagenstärkste deutsche Autor überhaupt. Kein Anderer prägte unser Bild vom Nahen Osten und von Nordamerika so sehr wie Karl May – obwohl May beide Regionen erst sehr spät bereiste. Hinter der Kulisse des Erfolgsautors verbirgt sich ein tragisches, von vielen Brüchen gezeichnetes Leben. Vom Sohn armer Weber zum Kleinkriminellen, vom Zeitschriftenredakteur zum Bestsellerautor. Schließlich die letzten Jahre, geprägt von Angriffen auf Werk und Person. Eine packende, berührende Biografie.

Anmerkung: Viele sind oft verwundert, Karl May in der Liste der Phantasten vorzufinden. Man darf aber nicht vergessen, dass Karl May, insbesondere in der Spätphase seines Schaffens, als letzter Großmystiker bezeichnet wird und durchaus Vergleiche mit Tolkien herausfordert. In dieser Veröffentlichung werden unter anderem auch Mythen und Symbole seines Schaffens besprochen …


Schwochert, Christian – Dystopische Romane, Eine Analyse, Tredition, Hamburg (2022), Taschenbuch, ISBN 9783347631908

Beschreibung: In dem Sachbuch geht es um dystopische Romane und darum, was sie für die heutige Zeit bedeuten. Gegen Ende des Buches werden die Dystopieautoren Tanja Krienen, Alexander Merow und Lanz Martell interviewt. …

Anmerkung: Nicht weit von einer Propagandaschrift gegen die bestehende Gesellschaft entfernt. Eher mit Vorsicht und genauem Hinschauen zu konsumieren. Es werden Versatzstücke aus der Utopie benutzt, um rechte Ansichten zu legitimieren und unter die Masse zu bringen. Aber man muss auch diese Werke kennen, um gewappnet zu sein …


Kühne, Marieke – Kontrollgesellschaft oder Disziplinargesellschaft, Abgrenzung der Begriffe und Untersuchung an ausgewählten dystopischen Romanen des 21. Jahrhunderts, Universität Wien, Wien (2018), Masterarbeit

Beschreibung: Zu Beginn des 21. Jahrhunderts erfährt die Gattung der Dystopie einen Aufschwung, es kommt zu einer ‚Renaissance der Dystopien‘. Vor allem in der Kinder- und Jugendliteratur und der Science-Fiction-Literatur sowie in diversen anderen Genres erscheinen zahlreiche, großteils englischsprachige dystopische Romane, die eine breite Zielgruppe erreichen. Die weltweite Vernetzung, das Internet und soziale Medien, aber auch alte Muster wie die Unterdrückung durch den Staat und die damit einhergehende Überwachung sind beliebte Themen. Die Technik in Dystopien hat sich seit den bekannten dystopischen Romanen des 20. Jahrhunderts, wie „1984“ oder „Fahrenheit 451“, weiterentwickelt. In der Realität hat die Überwachung mit dem technischen Fortschritt ebenfalls stark zugenommen. …

Folgende Fragen werden in dieser Arbeit beantwortet:
• Wie lassen sich Kontrollgesellschaft und Disziplinargesellschaft definieren und voneinander abgrenzen?
• Finden sich diese Gesellschaftsformen in den ausgewählten dystopischenRomanen des 21. Jahrhunderts wieder?
• Was bewirken sie in diesen Romanen? …


Mazurek, Denise – Dystopische Strukturen in der Literatur des beginnenden 21. Jahrhunderts, Eine Analyse anhand Juli Zehs „Corpus Delicti. Ein
Prozess“ und Theresa Hannigs „Die Optimierer“, Universität Wien, Wien (2020), Diplomarbeit

Beschreibung: Zu Beginn der Arbeit wird eine Begriffsdefinition der Utopie, Dystopie und der Science Fiction gegeben, wobei sowohl auf die Begriffe als auch auf ihre literarischen Aspekte eingegangen wird. Die Utopie und die Dystopie hängen unweigerlich zusammen, wodurch eine Unterscheidung und eine Aufzeichnung der Zusammenhänge notwendig wird. Die weiteren Kapitel der Arbeit widmen sich daraufhin der Dystopie. Es wird auf die literarische Entwicklung der Gattung sowie auf die Frage eingegangen, ob die Dystopie ein englisches Phänomen darstellt. Da es bereits sehr viel an Sekundärliteratur zu englischen Dystopien gibt, wird im Laufe des Kapitels auf dystopische Werke in Deutschland, Tschechien und Russland eingegangen. Ein theoretischer Schwerpunkt wird schließlich auf die typologischen Strukturen der dystopischen Literatur des 20. Jahrhunderts gelegt. Es wird auf Elemente eingegangen, welche in den Dystopien des 20. Jahrhunderts eine zentrale Rolle gespielt haben und unumgänglich für die Gattung geworden sind. Dabei wird immer wieder, anhand von Beispielen, der Bezug zu bekannten dystopischen Werken des 20. Jahrhunderts hergestellt. Als Abschluss folgt eine Beschreibung der bisherigen thematischen Aspekte der dystopischen Literatur. Der praktische Teil widmet sich daraufhin einer Untersuchung der dystopischen Strukturen in Juli Zehs „Corpus Delicti. Ein Prozess“ und Theresa Hannigs „Die Optimierer“. Anhand einer textnahen Aufarbeitung der dystopischen Strukturen und Themen der beiden Werke können bereits erste Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu der Literatur des 20. Jahrhunderts aufgezeigt werden. Das Ende der Arbeit zeigt schließlich einen Abriss relevanter gesellschaftlicher Diskurse des 21. Jahrhunderts und stellt diese in einen Zusammenhang mit den Themen der Primärliteratur. …


Bartholomä, Dirk (Hrsg.) – Insider Magazin 2023/1, Nr. 61, Space Contact, Augsburg (2023), Magazin, Heft A4, geheftet, ISBN 9783959363259

Beschreibung: Vorwort: In diesem Jahr gibt es wieder ein kleines Jubiläum zu feiern. Vor 40 Jahren erschien der Film Star Wars Rückkehr der fedi Ritter bei uns in Deutschland. Das war auch die Zeit, wo ich richtig aktiv wurde im Fandom. Ich war zwar schon ein paar Jahre im Perry Rhodan Club tätig und arbeitete am Science Fiction Fanzine Parsec. In 1983 gründeten wir in Augsburg den Star Wars Fanclub Union of the ledi, der 11 Jahre später dann zum offiziellen Star Wars Fanclub wurde. Genauso lange bin ich auch schon mit meinem Mitstreiter Robert Eiba unterwegs, der ebenfalls bei uns in der Firma mitarbeitet an den Events und der immer noch den Star Wars Insider herausbringt, das offizielle Star Wars Magazin von Panini. Meine Güte vergeht die Zeit. Ich werde nie vergessen, wie Robert in seinem Darth Vader Kostüm und ich als Boba Fett in Augsburg Dreharbeiten für die Rote Couch machten und danach zu Ilona Christen bei SAT 1 eingeladen wurden. Das waren die Anfänge im Fandom, eine wilde Zeit über die ich auch schon in anderen Ausgaben geschrieben hatte. Damals gab es keine Mega Events mit 100 Hollywood Stars, man traf sich zu kleinen Wochenendconventions in Jugendherbergen und sah Star Wars als Super 8 Film auf der Leinwand und diskutierte über ganze 3 Star Wars Filme – weil mehr gab es ja damals nicht. Hach, was war das damals für eine entspannte Zeit 🙂

Derzeit ist man bei Nummer 65 – kannte ich noch nicht – speziell für Streaming- und Film-Fans interessant …


Die letzten Artikel im Blog:


Zur antiquarischen Sichtung wurde eurobuch.com  benutzt und soll euch zeigen, dass es preisgünstige Möglichkeiten gibt ältere Titel zu erstehen. Reguläre Preise beziehen sich in der Regel auf Amazon.de-Angaben. Alle Preisangaben sind Momentaufnahmen zum Zeitpunkt der Erstellung und selbstverständlich völlig unverbindlich. Inhaltsverzeichnisse der einzelnen Bücher sind in der Regel vorhanden und werden bei Anforderung über die Kommentar-Funktion auch gerne zur Verfügung gestellt.

Über den Schreibtisch #002 – Neues und Antiquiertes:

Nicht nur Bücher sind zu finden…
J

a, nicht nur Bücher laufen über meinen Schreibtisch – ich liste auch alle Artikel, Diplomarbeiten und interessanteren Internetfundstück zur Phantastik, soweit sie mir bei meinen Recherchen auffallen und „hier“ schreien. Sie werden von mir in einer Calibre-Datenbank gespeichert, verschlagwortet und archiviert. Es sind jetzt auch schon, mit den digitalisierten Büchern, Magazinen und Fanzinen rund 3300 Datensätze. Läppert sich …


Hier ein paar Beispiele:

Lindlbauer, Susanne – Punk Fanzines, Subkulturelle Kommunikationsforen, Universität Wien, Wien (2011), Diplomarbeit

Beschreibung: Jede erfolgreiche und über einen längeren Zeitraum bestehende kulturelle Szene bildet spezifische Szene-Medien heraus. Diese gewährleisten nicht nur die interne Kommunikation, sondern tragen auch dazu bei, die Qualität einer kulturellen Szene über die Jahre hinweg abzusichern. Im Fall von Subkulturen werden diese und noch viele weitere Funktionen vorwiegend von Fanzines übernommen. Meine spezielle Aufmerksamkeit gilt dem Punk, da ich mich dieser Szene zugehörig, besser gesagt, in ihr zuhause fühle. Darum ist es mir ein persönliches Anliegen, im Zuge der vorliegenden Arbeit ein besonderes Augenmerk auf diese deviante Szene und die sozialen Strukturen, aus denen heraus Fanzines entstehen, zu legen. So kann die Subkulturforschung durch die Erhaltung des Gefühls der Szenezugehörigkeit charakterisiert werden. Es wird einer Lebensweise, einer Idee auf natürliche Weise die Treue gehalten, die die vorherrschende Gefühlsstruktur im Sinne von Raymond Williams bildet: …

Download: phaidra.univie.ac.at am 3.Jänner 2024

Anmerkung: In Punkt 2.1 werden Fanzine der Science Fiction im historischen Kontext beleuchtet (kurzer Abschnitt)


Spiegel, Simon – Dinge, die seltsam gemacht wurden. Zum Begriff der „Entfremdung“ in der Science- Fiction-Theorie, Originaltitel: Things Made Strange, On the Concept of “Estrangement” in Science Fiction Theory,  academia.edu, unbekannt (2008), Science Fiction Studies, Internet-Artikel

Beschreibung: Der Begriff der Entfremdung ist für die SF-Kritik von Bedeutung, seit Darko Suvin in seinen Metamorphosen der Science-Fiction (1979) SF als „Genre der kognitiven Entfremdung“ definiert hat. 1 Obwohl alle darin übereinstimmen, dass SF den Inhalt ihrer Geschichten irgendwie „seltsam“ darstellt, gibt es bei näherer Betrachtung erhebliche Unterschiede in der Art und Weise, wie SF-Wissenschaftler Suvins Konzept verwenden. Dies ist teilweise auf Inkonsistenzen innerhalb von Suvins eigener Definition zurückzuführen, die ihrerseits eine Folge der Unbestimmtheit des Konzepts der „Entfremdung“ sind, bevor es in die Science-Fiction-Kritik eingeführt wurde. Die Idee der Entfremdung nimmt in mehreren ästhetischen Theorien des 20. Jahrhunderts eine herausragende Stellung ein. Es war beispielsweise von zentraler Bedeutung für den russischen Formalismus, aber auch für den Surrealismus und für verschiedene postmoderne Schriftsteller. Der Begriff wurde immer weiter erweitert, so dass Entfremdung heute oft einfach als allgemeines künstlerisches Prinzip betrachtet wird. In diesem Aufsatz möchte ich die Bedeutung von Entfremdung, soweit es SF betrifft, einschränken, indem ich mich auf zwei ihrer bedeutenden Theoretiker, Shklovsky und Brecht, beziehe, bevor ich Suvins Definition neu bewerte. Da ich Filmwissenschaftler bin, werde ich meine Analyse auf SF-Filme konzentrieren; Nichtsdestotrotz sollten meine Erkenntnisse auch für schriftliche SF gelten. Shklovsky und Brecht-Ostranenie und V-Effekt. Im Deutschen, meiner Muttersprache, wird „Entfremdung“ üblicherweise mit „Verfremdung“ übersetzt. Verfremdung wiederum kann auf verschiedene Arten ins Englische übersetzt werden. Die drei beliebtesten sind „Entfremdung“, „Verfremdung“ und „Entfremdung“. Wie wir sehen werden, hatte jede dieser Varianten ihre Konsequenzen, da Suvin, der fließend Deutsch spricht, sich stark an deutschen Autoren wie Bertolt Brecht und Ernst Bloch orientiert. 2 Im deutschsprachigen Diskurs wird der Begriff Verfremdung von zwei unterschiedlichen Theorietraditionen verwendet: für das Konzept der Ostranenie, wie es vom russischen Formalisten Viktor Shklovsky entwickelt wurde, und für Brechts Konzept des Entfremdungseffekts, des sogenannten V-Effekts. Obwohl dies theoretischen Ansätze Ähnlichkeiten aufweisen, sind sie keineswegs identisch. Shklovsky definiert Ostranenie in seinem Aufsatz „Kunst als Technik“ von 1917 als das Aufbrechen etablierter Rezeptionsgewohnheiten. Im täglichen Leben nehmen wir die Dinge oft nur oberflächlich wahr, das heißt, wir sehen sie nicht wirklich so, wie sie sind. Um die Dinge wieder wirklich sehen zu können, müssen wir unsere „blinde“ Wahrnehmung überwinden, und das ist nur möglich, wenn sie wieder fremd gemacht werden. Dieser Prozess, Dinge seltsam erscheinen zu lassen, ist laut Shklovsky die wesentliche Aufgabe jeder Art von Kunst. 3 Es ist jedoch schwierig, den Begriff Ostranenie festzulegen, da Shklovsky Definition nicht sehr systematisch ist. Tatsächlich beschreibt er mehrere Prozesse auf unterschiedlichen Ebenen. Erstens nutzt er Ostranenie, um Kunst von Nichtkunst zu unterscheiden. Aus dieser Perspektive scheint Ostranenie Teil des Wahrnehmungsprozesses zu sein. …

Download: academia.edu am 4. Jänner 2024

Anmerkung: Der Artikel ist Original in Englisch, liegt aber in einer maschinellen Übersetzung vor


Mohr, Manuela – »Disruptionen: Sprachliche und seelische Brüche in ›Sam va mieux‹ von Alain Damasio«. Zeitschrift für Fantastikforschung
1.1 (2023): 1–22. DOI: https://doi.org/10.16995/zff.10667.

Beschreibung: In Damasios Fiktionen interagieren disruptive Elemente auf struktureller und narrativer Ebene miteinander. Die Kurzgeschichte »Sam va mieux« (»Sam geht es besser«, zuerst erschienen 2010 und kürzlich neu veröffentlicht in Aucun souvenir assez solide, 2021; dt. Keine ausreichend dauerhafte Erinnerung) stellt bezüglich der Verwendung und Funktionsweise der Disruption einen besonders komplexen Fall dar. Im postapokalyptischen Paris unserer Zeit scheinen eine namenlose Hauptfigur und ihr dreijähriger Sohn Sam nach weiteren Überlebenden zu suchen. Doch der Sprachfehler, den der Protagonist durch Ausspracheübungen beheben will, deutet schon früh an, was erst im Laufe der Handlung zur Gewissheit wird: Der einsame Protagonist, der an Schizophrenie leidet, imaginiert sich ein Gegenüber – in diesem Fall stellt er sich einen Samowar als seinen Sohn Sam vor. Das Verständnis dieser Zusammenhänge wird beim Lesen dadurch erschwert, dass die Erzählung auf den Vater fokalisiert ist und die Situation aus seiner Perspektive schildert. Damasio verwendet paradoxe grammatikalische Formulierungen und typografische Normabweichungen, wodurch die mentalen Prozesse des Helden nur langsam begreifbar werden. Schließlich wird klar, dass es vor Sam schon weitere imaginierte Figuren gegeben haben muss, die der Protagonist in Musikinstrumente oder Geräte, die Geräusche machen, projiziert und wieder verdrängt hat. …

Download: zff.openlibhums.org am 4. Jänner 2024

Anmerkung: siehe auch Deutschsprachige Sekundärliteratur zur Phantastik


Die letzten Artikel im Blog:


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Lexika #24 – Wissen pur: Eine Bildergalerie vergessener Phantasten – Robert N. Bloch

Robert N. Bloch
Eine Bildergalerie vergessener Phantasten
Edition sub rosa, o. A. (2023)
ISBN 97983724091187

Autorenlexikon der deutschsprachigen Phantastik 1880-1950

Die Phantastik wird in diesem Autorenlexikon allerdings nur in  einem eingeschränkten Umfang betrachtet. Bloch verwendet zur Definition seines Phantastikbegriffs Rein A. Zondergelds Phantastikbegriff und aus diesem Grunde sucht man Autor(en/innen)des utopische Genres oder Autor(en/innen) der Science Fiction umsonst. Dies zur Einleitung (schade). Bloch verweist in diesem Zusammenhang auf einige Werke wie das „Lexikon der Science Fiction Literatur“ von Alpers, Fuchs und Hahn oder das „Lexikon der deutschen Science Fiction & Fantasy1919-1932“ von Nessun Sapara, vergisst aber leider das „Bibliopgraphische Lexikon der utopisch-phantastischen Literatur“ aus dem Corian-Verlag an dem er selbst führend mitgewirkt hat (auch schade und hier nachgetragen)…


Natürlich braucht das Land solche Bücher. Insofern ist es Bloch zu danken, dass es dieses Buch gibt. Da gibt es kein daran herumdeuteln ob der Vollständigkeit, der Relevanz der vorgestellten Autoren oder der Form der Darbietung. Als Ergänzung des „Lexikon der phantastischen Literatur“ von Zondergeld und Wiedenstried (1998) bereichert es die deutschsprachige Sekundärliteratur nicht nur als eigenständiges Werk, sondern auch durch die sekundärliterarischen Angaben zu den Autoren. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn an sich dazu entschließen hätte können das Corian-Lexikon weiterzuführen, aber …

257 Autorinnen und Autoren bespricht Bloch: nicht mehr als (allenfalls) ein gutes Dutzend davon sind heute einem literarischen Publikum „bekannt“: Das ist in vielerlei Hinsicht erstaunlich. Mancher melancholische Gedanke über vergangenen Ruhm stellt sich ein: sic transit gloria mundi. …

Auszug 'Vorwort', Seite 9

Hervorzuheben ist jedenfalls auch das Vorwort von Marco Frenschkowski in dem einiges zum Nachdenken anregt. Über Subgenres, über literarische Vorlieben oder über die Phantastik an sich. Dieses Buch ist dazu geschaffen, neben den üblichen Nachschlagwerken zur Phantastik zu stehen und es wird sicherlich gerne und häufig auch benutzt werden. …

Bibliographisch: Antiquarisch:Anmerkung(en):weiterführende Links:
  • Robert N. Bloch
  • Eine Bildergalerie vergessener Phantasten
  • Autorenlexikon der deutschsprachigen Phantastik 1880-1950
  • Edition Sub Rosa, o. A. (2023)
  • gebundene Ausgabe
  • 344 Seiten
  • ISBN 97983724091187

Kleinster Preis: € 50,17, größter Preis: € 52,43, Mittelwert: € 52,43

(mit einem Klick kannst du dir das aktuelle Ergebnis auf eurobuch.com ansehen)

  • keine
  • [Webpräsenz] Robert N. Bloch im Internet

Die Seite ist sehr rudimentär und nicht ganz aktuell, aber durch die sekundärliterarischen Inhalte (Autorenbiographien) interessant …


  • [Webpräsenz] Das Buch im Internet

Unter dem Stichwort „phantastik_autoren“ wurde auf Instagram dem Buch eine Internetpräsenz gewidmet, auf der Cover und Bilder aus dem Buch präsentiert werden …


  • [Blog] Stichwort: Robert N. Bloch

Eine Auswahl von Artikel auf „Treffpunkt Phantastik“ zum Stichwort „Robert N. Bloch. …


siehe auch (Auszug):


Die letzten Artikel:


Zur antiquarischen Sichtung wurde eurobuch.com  und diebuchsuche.at benutzt und soll euch zeigen, dass es preisgünstige Möglichkeiten gibt ältere Titel zu erstehen. Reguläre Preise beziehen sich in der Regel auf Amazon.de-Angaben. Die Links wurden bei Aufnahme einmal überprüft auf unerwünschte Inhalte. Auf Änderungen der Link-Inhalte nach Aufnahme in den veröffentlichten Korpus habe ich keinen Einfluss. Sollten unerwünschte Inhalte also trotz Prüfung vorkommen, so verständigen Sie mich bitte, damit ich den Link entfernen kann. Die vorhandenen Bild- und Textzitate dienen lediglich zur Information über den verlinkten Inhalt und sollen keinesfalls Rechte der tatsächlichen Verfasser schmälern.

Science Fiction #131 – realistische Spekulation über Möglichkeiten: Science Ficton zur Einführung

Isabella Hermann
Science Fiction zur Einführung
Junius, Hamburg (2023)
ISBN 9783960603214
 
zur Einführung…
 
Eigentlich war ich ganz gespannt auf dieses Buch, wurde aber ziemlich enttäuscht über die ausgelassenen Möglichkeiten…

 
Zunächst muss man festhalten, dass man eine Einführung natürlich so gestalten kann wie hier vorgestellt. Allerdings lässt mich das Buch mit unerfüllten Hoffnungen zurück und von einer „Analystin und Speakerin im Feld der Science-Fiction“ hätte ich mir eine treffendere „Einführung“ gewünscht.…
 
…hat diese Taschenbuchreihe seit ihrer Gründung 1977 gedient. Zunächst als sozialistische Initiative gestartet, die philosophisches Wissen allgemein zugänglich machen und so den Marsch durch die Institutionen theoretisch ausrüsten sollte, wurden die Bände in den achtziger Jahren zu einem verlässlichen Leitfaden durch das Labyrinth der neuen Unübersichtlichkeit. Mit der Kombination von Wissensvermittlung und kritischer Analyse haben die Junius-Bände stilbildend gewirkt. …
 
Diesem obenstehenden Anspruch kann dieses Bändchen der Reihe m.E. nach nicht nachkommen. Es hoppelt von Buch zu Buch und von Film zu Film und reduziert dabei die Science Fiction auf Roboter, künstliche Intelligenz, Eroberung des Weltraums, Klimawandel und Umweltkatastrophen. Für eine Einführung viel zu wenig.
Nach dazu hat die Autorin die Unsitte übernommen, fremdsprachige Zitate, die zur Erklärung in ihre Einführung einfließen, unübersetzt und manchmal auf ungenügend kommentiert, im Fließtext dem Leser vor die Augen zu werfen. Diese Vorgehensweise scheint, schon im anzahlmäßigen Vorkommen, eine Überheblichkeit dem fremdsprachig nicht so kundigen Leser darzustellen, die in einer Einführung wohl absolut fehl am Platz ist. Auch dieser Leser hätte ein Recht darauf, den fremdsprachigen Text in der Übersetzung der Autorin zu lesen und damit ihre Schlussfolgerungen daraus nachvollziehen zu können. Hier zeigt sich wohl eine gewisse Abgehobenheit einer Wissenschaftlerin, die dem Anspruch der „sozialistischen Initiative“ nicht gerecht werden kann.
Nicht desto trotz ist das Buch eine dünne Stimme in der Sekundärliteratur, die ich nicht grundsätzlich missen möchte. Trotz aller Schwächen bietet es Wissen an und kann (m. E. wegen dieser Schwächen) Lust auf mehr machen. Mich hätte es wahrscheinlich als Einführung eher animiert als abgeschreckt und das  ist ja auch viel wert …
 
Bibliographisch: Antiquarisch:Anmerkung(en):weiterführende Links:
  • Isabella Hermann
  • Science Fiction zur Einführung
  • Junius, Hamburg (2023)
  • Taschenbuch
  • 208 Seiten
  • ISBN 9783960603214

Kleinster Preis: € 14,05, größter Preis: € 24,44, Mittelwert: € 15,90

(mit einem Klick kannst du dir das aktuelle Ergebnis auf eurobuch.com ansehen)

  • keine

Isabella Hermann ist Analystin und Speakerin im Feld der Science-Fiction. Die promovierte Politikwissenschaftlerin geht dabei insbesondere der Frage nach, inwiefern das Genre neue Technologien, sozialpolitische Wertesysteme und globale Politik reflektiert. …

Auszug Artikel


  • [Artikel] Science Fiction in der WIKIPEDIA

Science-Fiction, auch Sciencefiction geschrieben ([ˌsaɪəns ˈfɪkʃən̩]; englisch science: Naturwissenschaft, fiction: Fiktion), ist ein Genre in Literatur (Prosa, Comic), Film, Hörspiel, Videospiel und Kunst. Charakteristisch sind wissenschaftlich-technische Spekulationen, Raumfahrtthemen, ferne Zukunft, fremde Zivilisationen und meist zukünftige Entwicklungen.
Auch die Schreibweise Science Fiction ist gebräuchlich, im Deutschen jedoch nicht korrekt. Übliche Abkürzungen sind Sci-Fi oder SciFi ([saɪ̯faɪ̯], auch [saɪ̯fɪ]) sowie SF. …

Auszug Artikel


  • [Podcast] Was uns Science Fiction über Politik verrät – Isabella Hermann auf  br.de

Science Fiction hat die Politologin Isabella Hermann, Analystin und Speakerin im Feld der Science-Fiction, schon als Teenagerin fasziniert. Wie gut, dass Science Fiction und Politik heute ein eigenes Forschungsfeld ist. …

Auszug Artikel


siehe auch (Auszug):


Die letzten fünf Artikel im Blog:


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Science Fiction #130 – realistische Spekulation über Möglichkeiten: Pharmakofictions

Georg Dickmann
Pharmakoficitons
transcript, Bielefeld (2023)
ISBN 9783837665833
 
Spekulationen mit prekären Stoffen in zeitgenössischer Science-Fiction und Philosophie…
 
Georg Dickmann untersucht das Wechselverhältnis von spekulativen Zukunftsfiktionen und der Biopolitik prekärer Stofflichkeit unter Berücksichtigung aktueller Debatten um den neuen Materialismus. Dabei macht er deutlich, dass das Konzept des Wirkstoffes im Kontext des neuen Materialismus nicht ausreichend untersucht ist.…

 
Besprechungstext …
 
Er entfaltet hierzu eine bisher latent gebliebene Typologie fantastischer Wirkstoffe in Film und Literatur, die weitreichende Konsequenzen für das Verhältnis von Subjektivierung und Pharmakologie der Gegenwart nach sich zieht.…
 
Hier haben wir ein etwas überraschendes Buch, dass mir beinahe entgangen wäre. Es ist aber insofern interessant, unabhängig davon, ob man sich mit prekären Stoffen abgeben mag, dass es ein wichtiges Teilstück für die weitere Verwissenschaftlichung der Science Fiction-Forschung abliefert. Nach dem dreibändigen Werk von Holger Nielen „Philosophische Grundprobleme in der Science Fiction“, das sich ausschließlich philosophischen Aspekten widmet, finden wir hier ein Buch, dass sich neben philosophischen Problemen der „Biopolitik prekärer Stofflichkeit unter Berücksichtigung aktueller Debatten um den neuen Materialismus“, sprich gentechnisch veränderten Materialien, nicht-menschlichen Stoffen sowie von giftigen und seltsamen Substanzen widmet.
 
Ich denke, dass wir hier ein Werk haben, dass sich eine Nominierung zum Rein A. Zondergeld und Kurd-Laßwitz-Preis verdient hätte …
Bibliographisch: Antiquarisch:Anmerkung(en):weiterführende Links:
  • Georg Dickmann
  • Pharmakofictions
  • Spekulationen mit prekären Stoffen in zeitgenössischer Science-Fiction und Philosophie
  • Transcript, Bielefeld (2023)
  • Wissen der Künste, Band 4
  • Taschenbuch
  • 316 Seiten
  • ISBN 9783837665833

Kleinster Preis: € 37,09, größter Preis: € 50,25, Mittelwert: € 45,00

(mit einem Klick kannst du dir das aktuelle Ergebnis auf eurobuch.com ansehen)

  • keine
  • [Inhalt] Pharmakofictions, Transcript Verlag

Georg Dickmann untersucht das Wechselverhältnis von spekulativen Zukunftsfiktionen und der Biopolitik prekärer Stofflichkeit unter Berücksichtigung aktueller Debatten um den neuen Materialismus. Dabei macht er deutlich, dass das Konzept des Wirkstoffes im Kontext des neuen Materialismus nicht ausreichend untersucht ist.…

Kapitelübersicht


  • [Biographisches] Georg Dickmann bei transcript

Georg Dickmann, geb. 1985, ist Lehrbeauftragter an der Universität der Künste Berlin. Der Literaturwissenschaftler und Philosoph war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) Berlin und promovierte am DFG-Graduiertenkolleg »Das Wissen der Künste« an der Universität der Künste Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind Philosophien des neuen Materialismus, Posthumanismus und Autotheorien der Gegenwart.…

Auszug Artikel


  • [Biographisches] Georg Dickmann in der Universität der Künste, Berlin

Das Dissertationsprojekt untersucht anhand zeitgenössischer Science Fiction von Neil Bloomkamp, Dietmar Dath, Vladimir Sorokin, Leif Randt u.a. die Verschränkungen von Fiktion und Biopolitik im Horizont aktueller Debatten um den Posthumanismus.…

Auszug Artikel


siehe auch (Auszug):


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