Bernhard Unterholzner
Die Erfindung des Vampirs
Harrassowitz, Wiesbaden (2019)
ISBN 9783447112994

Diese Veröffentlichung einer Dissertation am Historischen Institut der Justus-Liebig-Universität in Gießen fällt mir gerade in einer Zeit in die Hände, in der ich mich etwas tiefer mit dem Vampir beschäftige. Wie schon Graf Dracula zu Riegersburg in der einen Weise, bietet es Grundlagenforschung auf eine andere Weise…
Über die Vampire im 18. Jahrhundert und die Grenzgebiete der Imagination des Vampirs zwischen Bühne, Volksdichtung und Reiseliteratur geht es zum Vampir in der Naturphilosophie und die Vampire in Psychiatrie, Psychoanalyse und Sexualwissenschaft. Die Projektionen des Vampirs im 20. Jahrhundert und eine reiche Bibliographie an Sekundärliteratur schießt das Buch. …
Allein die Frage nach einer Definition des Vampirs ist keineswegs trivial. In populären Nachschlagewerken zeigten sich die Wucherungen dieses Themas, so konnte zum Beispiel ein Leser des „Jedermanns Lexikon 1931“ diesen kurzen Eintrag zum Vampir finden: „Vampir, nach dem Volksglauben ein Totengespenst, das nachts aus dem Grabe steigt u. den Lebenden das Blut aussaugt u. vor dem man sich nur durch Enthauptung oder Durchpfählung der Leiche schützen kann. Schon im Altertum glaubte man an ein solches Wesen. Die Vampir-Sage wurde vielfach dichterisch bearbeitet, so u.a. in der ‚Braut von Korinth‘ von Goethe“ …
Auszug Einleitung, Seite 13
Das Inhaltsverzeichnis strotzt jedenfalls von vielen interessanten Eintragungen (siehe oben) und ich hoffe, das Buch wird mich nicht enttäuschen. Auf ein solches habe ich schon länger gewartet …
- Bernhard Unterholzner
- Die Erfindung des Vampirs
- Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung
- Harrassowitz, Wiesbaden (2019)
- broschiert
- 372 Seiten
- ISBN 9783447112994
Kleinster Preis: € 24,95, größter Preis: € 172,14, Mittelwert: € 49,90
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- zugl. Dissertation am Historischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen (Osteuropäische Geschichte) eingereicht unter dem Titel: Die Erfindung des Vampirs. Mythenproduktion an der Schnittstelle populärer Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschungen zum Anderen, Disputation am 15. Februar 2019.
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[Biographisches] Bernhard Unterholzner an der Uni-Gießen – uni-giessen.de
Kurzvita
- seit 11/2009 Stipendiat am Graduiertenkolleg Transnationale Medienereignisse
- 10/2007-09/2009 Masterstudium Osteuropastudien mit Schwerpunkt Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München …
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[Rezension] Untote Grenzgänger – Bernhard Unterholzners „Die Erfindung des Vampirs“ ist eine Diskursgeschichte über den Blutsauger – Von Lea Reiff – literaturkritik.de
Was das Buch verspricht, hält es dennoch in jeder Hinsicht. Neben einem fundierten und methodisch sauber erarbeiteten Überblick über die Geschichte des Vampirs zwischen „Aberglauben der Osteuropäer, Fledermaus, Energiesauger, Sadist und Lusttraum“ erhält man vor allem auch eine wertvolle Zusammenschau des aktuellen Forschungsstandes, die es ermöglicht, einzelnen – auch forschungsgeschichtlichen – Aspekten des Großprojekts noch einmal en detail nachzugehen.…
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[Artikel] Der Vampir in der WIKIPEDIA
Ein Vampir (/ˈvampiːr/ oder /vamˈpiːr/; veraltet auch Vampyr) ist im Volksglauben und in der Mythologie eine blutsaugende Nachtgestalt. Dabei handelt es sich meist um einen wiederbelebten menschlichen Leichnam, der sich von menschlichem oder tierischem Blut ernährt und – je nach Kultur und Mythos – mit verschiedenen übernatürlichen Kräften ausgestattet ist. …
siehe auch (Auszug):
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