Zur Sache des Buches
Wallstein, Göttingen (2015)
ISBN 9783835315471

Der Autor, Michael Hager, Jahrgang 1960, ist Professor für Wissenschaftsforschung an der EHT Zürich und erhielt 2008 den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Es ist interessant ein bisschen über den Tellerrand unserer “phantastischen” Welt hinauszusehen …
Er liefert hier eine Analyse der Sache des Buches in Hinblick auf die wissenschaftlichen, politischen, kulturellen und ökonomischen Verhältnisse. Er betrachtet aber auch neue Entwicklungen, wie zum Beispiel – Open Access – und arbeitet Vorteile und Nachteile gleichermaßen heraus. Aber, Vorsicht, er spricht hier nicht vom Buch als Roman usw., sondern vom gedruckten wissenschaftlichen Werk. Was m.E. aber für uns im Bereich der phantastischen Sekundärliteratur unerheblich ist.
Er bündelt seine Überlegungen in drei Abteilungen:
- Kulturkritik und mediale Heilserwartung – Er möchte zeigen, dass die Kritik am gedruckten Buch, die sich einiger Beliebtheit erfreut, in einer älteren Tradition der Kulturkritik steht, die weit hinter die Anfänge des Internets zurückreicht …
- Alles umsonst. Open Access – Eine genauere Beleuchtung der Bedingungen, Praktiken und Konsequenzen, die mit Open Access verbunden sind …
- Vom Buch zum Buch – in dem nach einem historischen Rückblick die gegenwärtig noch dominierende Kultur des geisteswissenschaftlichen Buches vis-a-vis der digitalen Perspektiven zwischen E-Book und Open Access diskutiert wird.
In diesem Buch geht es vor allem um eine Aktualisierung von Nietzsches Frage: Wie steht es um Gegenwart und Zukunft des geisteswissenschaftlichen Buches? Darunter versteht man keineswegs bloß jene gelehrten Werke, denen man – um noch einmal Nietzsche zu beanspruchen – den Buckel, die “krummgezogene Seele” des Gelehrten ansieht. …
Auszug 'Einleitung', Seite 9-24Darauf aufmerksam geworden bin ich durch die Lektüre von Monika Schmitz-Emans “Literatur, Buchgestaltung und Buchkunst – Ein Kompendium” (das noch eine eigene Vorstellung bekommt). Ist Lesen (und Schreiben) von Büchern wirklich ein Anachronismus mit begrenzter Lebensdauer. Mal sehen was Hagner noch dazu zu sagen hat.…
- Michael Hagner
- Zur Sache des Buches
- Wallstein, Göttingen (2015)
- gebundene Ausgabe, 8°-Oktav
- 280 Seiten
- ISBN 9783835315471
Kleinster Preis: € 5,36, größter Preis: € 157,40, Mittelwert: € 10,00
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- Schutzumschlag
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[Artikel] Michael Hagner in der WIKIPEDIA
Michael Hagner (* 29. Januar 1960 in Bochum[1]) ist ein deutscher Mediziner und Wissenschaftshistoriker. […] Michael Hagner ist Mitglied des Zentrums Geschichte des Wissens. Bekannt wurde er durch seine Arbeiten zur Geschichte der Hirnforschung. Er gehört zu den Unterstützern der Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union, die Ende November 2016 veröffentlicht wurde.…
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[Rezension] Zur Sache des Buches – von Olaf Blaschke – auf hsozkult.de
Was geht Historikerinnen und Historiker ein Buch über Bücher an? Ist das nicht ein Gegenstand für Buchwissenschaftler oder Bibliomane? Erstens: Historiker lesen und publizieren selber Bücher. Damit könnte es eines Tages vorbei sein, lautet eine Prognose. Zweitens ist der enorme Umbruch des Buchmarktes hin zur Digitalisierung ein Indikator für den „nach dem Boom“ einsetzenden Trend zur Kommerzialisierung von Wissenschaft und Kultur im Zeichen des (bisher oft nicht näher bestimmten) Neoliberalismus, wie ihn Zeithistoriker zu untersuchen beginnen. …
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[Siehe auch] Michael Hagner – Die Lust am Buch – auf suhrkamp.de
Die Lust am Text – die Veröffentlichung von Roland Barthes war in den 1970er Jahren ein erfolgreicher Weckruf an die Theorie und Praxis der Leser. Die Lust am Buch von Michael Hagner ist ein Weckruf zur Demonstration der unhintergehbaren Rolle des Buches im digitalen Zeitalter. …
siehe auch (Auszug):
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