Lange habe ich nach dieser Zeitschrift gesucht und siehe da, das Gute liegt so nah. Zufälligerweise stolperte ich über die digitalen Heidelberger Bestände der Universitätsbibliothek Heidelberg und habe einen Download gefunden …
Warum? Zum Einen wird im “Lexikon der phantastischen Literatur” von Zondergeld auf einen Artikel zum “Doppelgänger” darin verwiesen und zum Anderen suchte ich nach einem Artikel zum “Homunculus” von Herbert Silberer, ebendort …
Den libidinösen Anteil, der hier mitwirkt, haben wir aus der ebenso intensiv empfundenen Bedrohung des Narzißmus abgeleitet, der sich gegen die gänzliche Vernichtung des Ich ebenso sträubt wie gegen sein Aufgehen in der Geschlechtsliebe. Daß es tatsächlich der primitive Narzißmus ist, der sich gegen die Bedrohungen sträubt, zeigen mit aller Deutlichkeit die Reaktionen, in denen wir den bedrohten Narzißmus mit verstärkter Intensität sich behaupten sehen: sei es in der Form der pathologischen Selbstliebe wie in der griechischen Sage oder bei Oskar Wilde, dem Vertreter des modernsten Ästhetentums, sei es in der Abwehrform der pathologischen, oft bis zum paranoischen Wahnsinn führenden Angst vor dem eigenen Ich, das im verfolgenden Schatten, Spiegelbild oder Doppelgänger personifiziert erscheint. Auf der anderen Seite kehrt aber in denselben Phänomenen der Abwehr auch die Bedrohung wieder, vor der sich das Individuum schützen und behaupten will, und so kommt es, daß der die narzißtische Selbstliebe verkörpernde Doppelgänger gerade zum Rivalen in der Geschlechtsliebe werden muß oder daß er, ursprünglich als Wunschabwehr des gefürchteten ewigen Untergangs geschaffen, im Aberglauben als Todesbote erscheint. …
Auszug 'Der Doppelgänger', Seite 94-164Der Homunculus läßt sicherlich jeden an Goethes »Faust« denken. In einem Laboratorium <Faust, II. Teil, zweiter Akt, 2: »Laboratorium im Sinne des Mittelalters, weitläufige, unbehülfliche Apparate, zu phantastischen Zwecken«) bereitet da Wagner einen Menschen durch chemische Arbeit. Indem wir dieser Assoziation stattgeben, setzen wir den Homunculus gerade in seine richtige Umgebung. Denn die Alchemie war es, deren wunderbaren Künsten man einst die artefizielle Herstellung eines
Menschleins zutraute. Einer Studie über den Homunkel müßte eigentlich eine solche über die lchemie vorangehen, und zwar müßte sie angesichts der ebenso schwer zugänglichen als weit verzweigten Gedankenwelt dieser ehrwürdigen Kunst recht weit ausgreifen. Statt mich aber hier derartig zu verbreiten, verweise ich den Leser einfach auf mein soeben erschienenes Buch »Probleme der Mystik und ihrer Symbolik«1, worin gerade die Alchemie eine ausgiebige Behandlung erfährt. …
Auszug 'Der Humunculus', Seite 37-79Dank also dem Internet, das niemals vergißt und ich teile gerne, auf dass nicht nich jemand elendslang sucht und dann vielleicht doch nicht findet …
- Dr. Siegmund Freud (Hrsg.)
- Imago, Band III, 1914
- Zeitschrift für die Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften
- Hugo Heller, Leipzig/Wien (1914)
- Download (PDF)
- 561 Seiten
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- keine
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[Artikel] Die Zeitschrift IMAGO in der WIKIPEDIA
Imago: Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften war eine von Sigmund Freud herausgegebene Zeitschrift, die von 1912 bis 1937 vierteljährlich in Wien und Leipzig erschien.…
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[Download] Imago: Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften (1912-1925) – auf uni-heidelberg.de
Imago: Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften
Leipzig , Wien, 1.1912,März – 11.1925 …
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[Artikel] Sigmund Freud in der WIKIPEDIA
Sigmund Freud (geboren am 6. Mai 1856 in Freiberg in Mähren als Sigismund Schlomo Freud; gestorben am 23. September 1939 in London) war ein österreichischer Arzt, Neurophysiologe, Tiefenpsychologe, Kulturtheoretiker und Religionskritiker. Er ist der Begründer der Psychoanalyse und gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Seine Theorien und Methoden werden bis heute diskutiert und angewendet, aber auch kritisiert. Zum Teil erfahren sie Bestätigung durch die Erkenntnisse der noch jungen Neuropsychoanalyse. …
siehe auch (Auszug):
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