Universitas Phantastica – Reflektion #10 – Legende – Grundlegendes …

Selbstreflektion - Intern

Als vorerst letzten Begriff wird die “Legende” näher betrachtet um einen vollständigeren Begriffsatz für die zukünftigen Betrachtungen zur Phantastik in der Antike zu erhalten …

Der Begriff wird abgeleitet von dem mittelalterlich-lateinischen Ausdruck legenda, was so viel bedeutet wie „das, was zu lesen ist“, „das Vorzulesende“ bzw. „die zu lesenden Stücke“. Die Herkunft des Begriffs deutet somit – im Unterschied zur Sage – eine enge Beziehung zur literarischen Tradition an.

Die Legende als religiöse Dichtung gibt es in allen Kulturkreisen und knüpft an bereits literarische Erzählungen über überragend sittliche Personen oder “Heilige” an.

01-Formen der Literatur in EinzeldarstellungenIn “Die Legende“, Seite 237-242, von Winfried Woesler in “Formen der Literatur” von Otto Knörrich kann man folgense Feststellungen finden:
“…Die Funktion der christliche Legende, deren Manifestationen die Reliquien sind, ergab sich aus der Heiligenverehrung. Die größte Untergattung ist wohl die Märtyrerlegende, die wohl auch die Funktion hatten, die politische Macht zu relativieren…”

Auszug aus der WIKIPEDIA vom 15-1-2018: ” …In der Form der Heiligenlegende zielt die Legende aber überhaupt nicht auf die für sie nur vordergründige historische Wahrheit, sondern auf die Verkündigung einer Glaubenswahrheit. Es geht in ihr zentral um die Offenbarung des göttlichen Heilswirkens, das in der Person eines Heiligen zur Erscheinung kommt, zeichenhaft beglaubigt vor allem durch das Signum des Wunders. Bekannteste Beispiele sind die Christophorus- und Georgslegende, die als eine Art narrativer Theologie gelten können. Hierbei bleibt der Erzählrahmen der Legende, ebenso wie bei der Sage, dem Mythos und Märchen, im fiktionalen Bereich.”

In diesem fiktionalen Bereich ist sehr oft die Wundertat ins Phantastische übersteigert. Auch wenn man versucht hat, die Legende als einen geglaubten Erlebnisbericht dem Märchen als einen nicht geglaubten Phantasiebericht gegenüberzustellen, so läßt sie sich aber doch als fiktive Geschichte oder Dichtung rezipieren.

Auch hier führen die Spuren weit zurück in die Antike und die Beeinflussung der Fantasy durch Legenden ist evident. Legende bildet mit Märchen und Sage das Triumvirat der Wundererzählungen in der der Erzähler seinen Standpunkt im Diesseitigen einnimmt und dadurch die Erscheinungen der jenseitigen Welt als Wunder wahrnimmt.

Als Beispiele für andere Glaubensrichtungen können für den Buddhismus die Buddhalegende und für den Islam die Legenden um die Heldentaten von Mohammeds Schwiegersohn Ali angeführt werden.

Hier können wir für’s Erste die grundsätzlichen Betrachtungen zu Märchen, Sage und Legende aussetzen und uns wieder der Antike an sich zuwenden …


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