Jetzt bin ich bei Merlin hängengeblieben … warum eigentlich?

Sebastian Stoye - Zwiegesichtige Zauberer
Sebastian Stoye – Zwiegesichtige Zauberer

Ohhh, Mann/Frau (gendern nicht vergessen :)),  – ich hätte so viele Themen über die ich schreiben will auf Lager und im Schreib-SUS (Stapel ungeschriebener Schriften – warum immer nur SUB?) – muss ich jetzt beim Thema Merlin hängenblieben —***Seufzt***— warum?

Merlin – ein großer Name, aber wieso eigentlich?

Neulich hatte ich den Band 17 der “Inklings”-Reihe zur Bearbeitung vor mir liegen. Bibiographische Daten in die Datenbank schaufeln. Dazu gehört auch die Erfassung von Inhaltswerken und Verknüpfungen zu anderen Veröffentlichungen.

Da stolpere ich über den Artikel von Karl Hepfer “Merlin im Spiegel der Moderne”. Ich kann gar nicht sagen, was mich reizte den Artikel genauer unter die Lupe zu nehmen. Jedenfalls war’s mit lesen einfach nicht getan. Ich verstand njente – nichts.

Gibt’s doch nicht. Also ran an die Datenbank – was ist zum Thema Merlin noch vorhanden in meiner Sekundärliteratur-Bibliothek:

  • Magier Merlin – Von Märchenreichen und Rittern im Mittelalter, Sergius Golowin, Merlin Verlag, Gifkendorf (1981) (Online-Bibliothek)
  • Auf der Suche nach Merlin – Mythos und geschichtliche Wahrheit, Nikolai Tolstoy, Diederichs, München (1992), dritte Auflage (Online-Bibliothek)
  • Geschichte des Zauberers Merlin, Dorothea & Friedrich Schlegel, Diederichs, München (1984), zweite Auflage (Online-Bibliothek)
  • Das Buch Merlin – mit dem “Porträt eines Zauberers” von Frederik Hetman, T. . White, Diederichs, München (1980), gebundene Ausgabe (Online-Bibliothek)
  • Das Buch Merlin – mit dem “Porträt eines Zauberers” von Frederik Hetman, T. . White, Droemer Knaur, München (1983), vollständige Taschenbuch- und Lizenzausgabe (Online-Bibliothek)
  • Das Leben des Zauberer Merlin – Vita Merlini, Geoffrey Monmouth, Castrum Peregrini Presse, Amsterdam (1978) (Online-Bibliothek)
  • Die Sagen um Merlin, Artus und die Ritter der Tafelrunde, Roland Kübler, Stendel, Waiblingen (1995) (Online-Bibliothek)

und einige Werke in denen das Thema Merin als Inhaltswerk behandelt wird oder zumindestens ein Kapitel sich damit beschäftigt. So zum Beispiel:

  • Das Lexikon rund ums But, Friedhelm Schneidewind, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin (1999) (Online-Bibliothek)
  • Die Weisheit des Westens – Mysterien, Magie und Einweihungin Europa, Manfred Ehmer, Tredition, Hamburg (2016), Kindle-Edition
  • 50 Klassiker – Mythen uns Sagen des Nordens – Die keltische und germanische Überlieferung, Edmund Jacoby, Gerstenberg, Hildesheim (2011), 4. Auflage (Online-Bibliothek)

Taj, damit sollte sich doch einiges anfangen lassen.

Bücher, welche ich gerne hätte und die ich im Zuge dieser Untersuchung interessant fände sind:

  • Merlin – Fortleben eines Mythos: Eine Untersuchung am Beispiel von T. H. Whites Roman “Der König auf Camelot”, Nadja Grebe, Grin (2010)
  • Zwiegesichtige Zauberer – Merlins und Clinschors Verwandte in Tolkiens “Der Herr der Ringe”, Sebatian Stoye, VDM Verlag (2009)

Aber die befinden sich derzeit nicht in meiner Bibliothek, leider :).

Merlin ist, so zeigen die ersten Sondierungen, eine Figur, die sowohl geschichtlich verortet werden kann – scheint es. Jedenfalls aber literarisch seit dem 13. Jahrhundert durch die europäische Literatur geistert.

“…ein geschichtlicher Keim realer Person befruchtet sich aus dem Zeitlosen mit urbildhaften idealen Zügen und Taten. …” (Zitat: Das Leben des Zauberers, Seite 10)

Den meisten die ich dazu befragt habe, ist Merlin allerdings als Zeichtrickfigur des Disney-Klassikers ” Die Hexe und der Zauberer” bekannt. Als leicht vertrottelte Figur (Verzeihung – musste sein) die einen Jungen names Arthur unter seinen Fittichen hat. Auch der Film “Merlin” aus 1998 ist einigen noch im Gedächtnis (dazu siehe meine Rezenson “Merlin. Ein Mythos und seine Aufarbeitung in der filmischen Populärkultur, Nadia Ghattas/Susanne Kroner, in: Inklings, Band 18 – Phantastik des Zukünftigen, Dieter Petzold (Hrsg.), Brendow, Moers (2000)” und den zugrundeliegenden Artikel aus Inklings 18).

Nikolai Tolstoy - Auf der Suche nach Merlin
Nikolai Tolstoy – Auf der Suche nach Merlin

Ich denke, ich werde zunächst einmal “Auf der Suche nach Merlin – Mythos und geschichtliche Wahrheit” ein bisschen durchforsten. Tolstoy lokalisiert Merlin bereits im 6. Jahrhundert. Auf einem alten Vorsatzblatt des “Domesday Book” heißt es: “Die Schlacht von Arderydd zwischen den Söhnen des Elifer und dem Gwenddolau, Sohn des Ceidido; in welcher Schlacht Gwenddolau fiel, Merlin wahnsinnig wurde“.

Klingt ja durchaus interessant. Nikolai Tolstoy, ein entfernter Verwandter von Leo Tolstoy (Krieg und Frieden, Anna Karenina, usw.) , heißt  im Realnamen Nikolai Dmitrijewitsch Tolstoi-Miloslawski und ist ein russisch-englischer Historiker und Autor. Ein recht interessanter Artikel, vom 23. Juni 2015, “Zum 80. Geburtstag von Nikolai Tolstoy” findet sich auf Bibliotheca Phantastika – einfach lesen und ein bisschen über das literarische Schaffen (auch als Schriftsteller von phantastischer Literatur) und sein Leben erfahren, das auch auf politischer Ebene nicht uninteressant ist.

Tja, also dann, bis später. Wenn’s dich interessiert kanst du ja die Artikelserie, deren Fortsetzung sich da ankündigt gerne weiterverfolgen …

Bereits vorhandene Artikel zur Serie:

  1. Merlin. Ein Mythos und seine Aufarbeitung in der filmischen Populärkultur, Nadia Ghattas/Susanne Kroner, in: Inklings, Band 18 – Phantastik des Zukünftigen, Dieter Petzold (Hrsg.), Brendow, Moers (2000) – Rezension
  2. Merlin im Spiegel der Moderne, Karl Hepfer in: Inklings, Band 17 – Phantastische Kinderliteratur, Dieter Petzold (Hrsg.), Brendow, Moers (1999) – Rezension
  3. Nikolai Tolstoy: Auf der Suche nach Merlin – Mythos und geschichtliche Wahrheit – bibliographische Angaben

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