Begleitende Literatur zur Phantastik #43: Die Struktur literarischer Texte

Juirij M. Lotman
Die Struktur literarischer Texte
Fink, München (1993)
ISBN 3825201031
Ein bisschen Wissenschaft muss auch sein…

Es wird hier ein bisschen anstrengender als allgemein üblich. Aber ich habe einmal einen strengen Blick in die sekundärliterarischen Empfehlungen von Helmut W. Pesch für „Fantasy – Theorie und Geschichte“ gemacht und da ist mir dieses Buch aufgefallen. …


Es geht ja sehr in die Grundlagen der Literatur hinein und das ist etwas, das man gerne mal außen vor lässt. Im gegenständlichen Fall geht es  um die „Innere Legitimation der Fantasy-Erzählung“:

Die Welt der Fantasy stellt sich uns demnach gleichfalls als ein essentiell statisches, geschlossenes System dar, das nicht über sich selbst hinausgreift und das zwar innerhalb seiner Prämissen einer unendlichen Anzahl von Variationen, aber keiner grundsätzlichen Veränderung zugängig ist.

Die Charakterisierung des Systems als ‚geschlossen‘ impliziert in diesem Zusammenhang nicht wie im Sprachgebrauch der Semiotik bei Lotman oder Eco eine Einschränkung der Interpretierbarkeit, sondern kommt am ehesten noch in gewisser Hinsicht der traditionellen Unterscheidung von geschlossener vs. offener Form gleich, die Volker Klotz auf das Drama angewendet hat. …

'Die Innere Legitimation der Fantasy-Erzählung', Seite 86-90

Lotman spricht in der erwähnten Textstelle einerseits von der ‚Begrenztheit‘ des Textes im Gegensatz zu ‚Offenheit‘ der Rede und vergleicht diese andererseits mit der Vieldeutigkeit künstlerischer Texte. …

Dazu Pesch weiter:

Es handelt sich hierbei nicht um ein bloß technisches, sondern um ein inhaltliches Kriterium: Der geschlossenen Form entspricht (wie der ‚offenen‘) „eine entsprechende Weltsicht, eine bestimmte Form der Wirklichkeitsrezeption“, in der der Ausschnitt stellvertretend für das Ganze steht. Sie erhebt damit den Anspruch, in einem begrenzten Wirklichkeitsbereich die Ordnung der Welt zu widerspiegeln. …

'Die Innere Legitimation der Fantasy-Erzählung', Seite 86-90
Bibliographisch: Antiquarisch:Anmerkung(en):weiterführende Links:
  • Jurij M. Lotman
  • Die Struktur literarischer Texte
  • Fink, München (1993)
  • Uni-Taschenbücher (UTB), Band 103
  • 4. unveränderte Auflage
  • Taschenbuch
  • 430 Seiten
  • ISBN 3825201031

Kleinster Preis: € 4,71, größter Preis: € 39,22, Mittelwert: € 7,43

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  • Übersetzer: Rolf-Dietrich Keil

  • [Artikel] Jurij M. Lotman in der WIKIPEDIA

Ausgehend von den Arbeiten der russischen Formalisten entwickelte Lotman eine kulturwissenschaftlich orientierte Semiotik. Juri Lotman prägte den Begriff Semiosphäre. Er fasste Kultur als Hierarchie der Zeichensysteme auf und leistete einen entscheidenden Beitrag zur semiotischen Kulturtheorie. Nach ihm ist die Fakultät der Russischen Kultur an der Ruhr-Universität Bochum benannt, Lotman-Institut.…

Auszug Artikel

  • [Artikel] Helmut W. Pesch in der WIKIPEDIA

Helmut W. Pesch (* 30. August 1952 in Mönchengladbach) ist ein deutscher Fantasyautor, Illustrator, Übersetzer und Verlagslektor. …

Auszug Artikel


  • [Download] Die Literaturwissenschaften und der spatial turn: Ansätze bei Jurij Lotman und Michail Bachtin – researchgate.net

Raum ist in literarischen Texten nicht nur Ort der Handlung, sondern auch kultureller Bedeutungsträger. Kulturelle Normen und Wertehierarchien finden im literarischen Raum eine konkret anschauliche Form; umgekehrt haben literarische Räume maßgeblichen Anteil an der Aushandlung kultureller Raumordnungen.

In diesem Band werden literaturwissenschaftliche Raumkonzepte systematisch erfasst und unter theoretischen, methodischen und gattungsspezifischen Gesichtspunkten vorgestellt. Der Band leistet damit einen genuin disziplinären Beitrag zu der disziplinübergreifend geführten Diskussion um den Spatial Turn und rückt Literatur als konstitutiven Bestandteil kultureller Raumkonstruktionen in den Blick. …

Auszug Artikel

siehe auch (Auszug):


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